Re: Scott Walker – The Drift

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bauer-ewald

Registriert seit: 26.10.2005

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Ich kann jedem aufgeschlossenen Musikfreund nur empfehlen, ganz abseits der Meta-Diskussion über Gutfindenmüssen, -können oder -dürfen von „The Drift“ sich dieses Album mal unvoreingenommen anzuhören. Daß es weit anhörbarer, viel weniger kakophonisch ist als man vielleicht denken mag, und daß man sich hier durchaus nicht unter Qualen etwas schönhören muß, wurde ja weiter oben in einigen Beiträgen schon geschrieben.

„The Drift“ ist ein überaus faszinierendes Stück Musik/Sound/Klang. Die Arrangements aus Industrial Sounds und Streichern sind stellenweise einfach fantastisch, es passiert so viel ganz unterschwellig was einem erst nach mehrmaligem Hören auffällt. Meine Assoziation mit dieser Musik über fast die gesamte Albumlänge ist die einer monströsen, organischen Maschinerie, irgendwo ganz tief unten grollend, in ihren Ausbrüchen schreiend/brüllend. Die Texte erscheinen oft fragmentarisch und rätselhaft, wie Momentaufnahmen einzelner Szenen, die meisten erschließen sich mir kaum. Was (zusammen mit der geisterhaften Stimme Walkers) ihren Beitrag zum Gesamteindruck dieses Albums als faszinierendes, dunkles Werk aber in keinster Weise mindert.

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