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MikkoNatürlich musst du immer wieder sieben, noch mal nachhören, verwerfen, ausschließen usw. usf. Das ist schwer. Und man ist versucht, sich selbst übers Ohr zu hauen, um bestimmte Tracks unbedingt drin zu haben, die man nach ehrlicher mehrfacher Prüfung dann doch als zu leichtgewichtig streichen muss. Dazu gehört Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Ein ständiges Abwägen. Und eine genaue Überprüfung der eigenen Gefühlswelt beim Hören.
Ich habe bei meiner Liste versucht, ganz ehrlich meiner Welt in den 60ern wieder nahe zu sein. Das heißt, ich musste Tracks weglassen, die ich heute „wichtig“ finde und habe Titel reingenommen, die eigentlich ein bisschen banal sind, Gary Lewis z.B. Aber „This Diamond Ring“ hat mir damals unheimlich viel bedeutet und sie war so schwer zu bekommen, ich habe Abend für Abend am Radio gehangen, nur um den Titel wieder einmal zu hören – für mich eine fast perfekte Pop-Single. Auch heute noch. Übrigens habe ich sie dann doch erstanden (auf Liberty und sie hatte das Kuriosum, dass P.J Probys „Somewhere“ auf der anderen Seite war.)
Ein anderer Fall war „No Matter what Shape“ von den T-Bones. Die Single war nicht zu bekommen. Jahre später fand ich ein einziges einsames Exemplar auf dem Grabbeltisch eines Kaufhauses. Mir wurde fast schlecht vor Freude. „No Matter What Shape“ bedeutet mir heute nichts mehr und ich kann die Leidenschaft für diese Single heute nicht mehr nachvollziehen. Und deswegen ist sie auch nicht in der Liste gelandet.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)