Re: Der DJ-Thread

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bender-rodriguez

Registriert seit: 07.09.2005

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Mikko

Da die richtige Mischung zu finden, ohne jemanden zu verprellen, aber eben auch ohne es immer allen recht machen zu wollen, ist gar nicht so leicht. Glaub mir.

Natürlich glaube ich Dir das – nicht anders ist es auch mit jedem anderen DJ-Job, so spezialisiert die Veranstaltung auch sein mag. Einmal ein falscher Griff in die Plattenkiste – und man kann den Abend ruinieren…

Jedoch setze ich dem Herunterbeten der Binsenweisheit, daß man das Publikum mit allen Mitteln auf der Tanzfläche halten muß eines entgegen: Die schiere Versagensangst macht manche DJs wirklich zu Zauderern und unkreativen Abspulmaschinen. Einmal ihr „Programm“ gefunden, können sie zu reinen Wiederkäuern werden, die der high rotation der Formatradios durchaus das Wasser reichen können – egal welche Sparte sie bedienen. Ich erlebte schon DJs, die „unkonventionelle“ Genres bedienten, aber in ihrem ewig gleichen Sumpf versackt sind.

Es gehört ein „Händchen“ dazu, das Risiko einzugehen – und Neuheiten, Raritäten, Absonderliches oder auch mal Artfremdes so zu integrieren, daß allenfalls Interesse am Gebotenen besteht, auch wenn die Tanzfläche mal nur zögerlich dazu betreten wird (eine sich vorübergehend leerende Tanzfläche haben wir doch alle mal produziert – oder bewusst in Kauf genommen, oder?). Habe ich schon öfters erlebt, daß ein Experiment zu einem späteren Tanzflächenfavoriten wurde.
Ein aufgeschlossenes Publikum sollte den Wagemut eines DJ genauso honorieren wie sein Können, „nur“ „Party“ abzuliefern.

Natürlich taugt dieses „Experimental“-Können auf Hochzeitsparties oder Firmenfesten nicht viel – aber für solche „Events“ bin ich dann doch der falsche Mann…

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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad