Re: Der DJ-Thread

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grizzdrum

Registriert seit: 13.03.2005

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Herr Rossi@grizzdrum: Ich meine auch, das sind zwei verschiedene Sachen, als Dienstleister für ein Publikum mit sehr divergierenden Geschmäckern aufzulegen oder als DJ mit eigener „Handschrift“ für ein Publikum, das bereit ist, sich darauf einzulassen. Für beides braucht man eine Menge Erfahrung.

Ich hab übrigens mit Begeisterung „plus minus acht – DJ Tage, DJ Nächte“ von Hans Nieswandt (Ex-Whirlpool Productions) gelesen. Der kommt stilistisch zwar aus einer ganz anderen Ecke, aber was ihr so schreibt über Eure Erfahrungen als DJs, das kommt bei ihm auch vor. Der Mann kann auch gut schreiben.

Da ich mich ja auch für das Handwerk bei Techno und House DJ’s interessiert habe und zu dem Zweck ein halbes Jahr bei einem namhaften DJ (Merlyn) gelernt habe, darüberhinaus in den einschlägigen Rockclubs in D’dorf aufgelegt habe, ist mir wenig fremd in dem Job.
Daher weiß ich es nur zu genau, was man da leisten muss. Und das mir die leichte Arroganz der selbsternannten Plattenpäbste immer schon ein Dorn im Auge war.
Es geht immer um den Anlass oder den Charakter der Veranstaltung. Auf einer Hochzeit Deathmetal aufzulegen ist sicherlich nicht gesundheitsfördernd, somit ist Erfahrung im Umgang mit einem Publikum das A & O in dem Job.

Noch etwas zum MP3 Thema, macht für mich keinen Unterschied auf welchem Medium die Musik präsentiert wird. Ein passender Song bleibt ein guter Song, ob von Festplatte oder CD oder Vinyl.
Diese Diskussion gab es bereits bei der Einführung der Dampfmaschine. (Von wegen „neue Technik“)
Musik legt sich nicht selber auf, der DJ muss trotzdem immer noch auf Stimmungen,Wünsche und Stil achten und sein Programm danach ausrichten. Ich erteile als Gast keinem DJ Absolution, wenn er an Publikum vorbeispielt, nur weil er
mit Vinyl arbeitet.
Einigen wir uns darauf, das DJ sein ein mitunter harter Job ist. Einerseits macht es unglaublichen Spass,wenn die Leute mitgehen, andererseits kann es ziemlich hart sein wenn man den Geschmack des Publikums ums Verrecken nicht trifft.

Danke für den Buchtipp!

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Ehre deine Fehler als versteckte Absicht! (Brian Eno) stone.fm Donnerstag, 26. Oktober 2006 20.00 Uhr "John Peel Special" von und mit Dirk Hansmann (grizzdrum) aus dem Studio Düsseldorf 21.30 Uhr "Auf den Geschmack gekommen – Teil IV" von und mit Daniel Voigt (paradise) aus dem Studio Helpsen