Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Aktuelle Platten › Blumfeld – Verbotene Früchte › Re: Blumfeld – Verbotene Früchte
muffkimuffkiWas stört Euch so sehr daran?
Sie ist hundsmiserabel geschrieben, das stört mich. Das beginnt mit der viel zu langen Einleitung über Debatten, da hätte ein Satz gereicht. Natürlich nicht, wenn man zur Musik auf „Verbotene Früchte“ nichts zu schreiben vermag: Über die Musik erfährt man lediglich, dass sie flach und abgestanden ist. Mehr nicht. Keine Begründung dafür, lediglich polemische Referenzen in Form von Kinderliedern. „Rap-Kaskaden“ hört Oliver Fuchs bei Distelmeyer. Hört! Hört! Möglicherweise fällt ihm auch der schlagerhafte Gesang von 50 Cent auf. Und auch wenn die Texte von Distelmeyer in meinen Augen nicht das sind, was ich erwartet hätte, das Name-Dropping von Ingrid Steeger und Matthias Reim ist willkürlich und wiederum nur polemisch. Ohne Gehalt (immerhin da passt sich der Autor Distelmeyers Texten auf diesem Album an). Die Passage, in der er Distelmeyer vorwirft, dass seine Naturbetrachtungen keinen Erkenntnisgewinn brächten, ist versuchte Bloßstellung; vielleicht soll das sogar witzig sein. Aber es trifft absolut den Kern nicht. Das ist doch die Crux. Mögen Forster und Humboldt Erkenntnisgewinne gehabt haben, aber Distelmeyer ist doch kein Naturwissenschaftler. Es geht hauptsächlich darum, dass jemand, dessen Texte bis dato als intelligente (und meinetwegen auch intellektuelle) Vorzeigelyrics verstanden wurden, plötzlich nichts anderes macht als (sprachliche) Diegesis. Und musikalisch halte ich „Verbotene Früchte“ weder für stinklangweilig noch schlapp.
Lediglich in der Bezeichnung „mittelprächtig“ würde ich Fuchs zustimmen.
--