Re: Spliff

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chocolate-milk

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nail75Man sollte ja eigentlich glauben, dass Leute, die sich jahrzehntelang mit irgendetwas beschäftigen, an irgendeinem Zeitpunkt mal die Frage stellen, was sie da eigentlich tun, d.h. warum sie gewisse Musik gut oder schlecht finden.

Jahrzehntelang und durch tausende Veröffentlichungen hindurch immer nur wieder zu antworten, dass man das eben so mag und dass man darüber eigentlich nicht bereit ist, näher nachzudenken, das empfinde ich als extrem unbefriedigend.

Nicht jeder ist dazu geboren, über Musik zu schreiben. Wenn jemand sich das nicht zutraut und der Meinung ist, er könne es nicht, respektiere ich das. Was ich nicht mag, ist diesen unreflektierten passiven Musikkonsum zum Vorbild zu erklären und sich stolz auf den Standpunkt zu stellen, dass man wirklich überhaupt nicht nachdenkt, sich weigert es auch nur zu versuchen und das allen ernstes noch für eine Tugend hält. Solche Leute würden in allen anderen Fragen mit Begriffen bezeichnet, die wenig schmeichelhaft sind!

Wäre es nicht auch möglich dass diese Menschen „Gefühlsmenschen“ sind und nicht so sehr „Verstandesmensch“ wie z.B. jemand der von Berufes wegen Journalist ist und es gewohnt ist alles bis ins Kleinste zu zerlegen, zu sezieren, um ganz genau zu sehen was man da denn so ganz exakt vor sich hat?

Du sagst zwar „Nicht jeder ist dazu geboren, über Musik zu schreiben. Wenn jemand sich das nicht zutraut und der Meinung ist, er könne es nicht, respektiere ich das“ woran aber kannst du sehen wer deiner Gegenüber „unreflektierten passiven Musikkonsum zum Vorbild erklärt und sich stolz auf den Standpunkt stellt, dass er wirklich überhaupt nicht nachdenkt, sich weigert es auch nur zu versuchen und das allen ernstes noch für eine Tugend hält“???

Ich werde hier im Forum das üble Gefühl nicht los, dass man sehr gern ein genormtes Kommunikationsniveau hätte, DIN 3344 oder so, da weiß man was man hat, da muss man nicht mehr „flexibel denken“, weil ja der andere zu 80% so an die Sache/ an Musik herangeht wie man selbst es tut.

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