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Rheinbogen Da ich ziemlich andere Musik höre als die meisten meiner Bekannten, werde ich oft gefragt, was für ein Genre ich bevorzugte oder was mir an einem bestimmten Album denn so besonders gefalle. Darauf kann ich meistens keine befriedigende Antwort geben – letzten Endes ist es halt einfach so.
Man sollte ja eigentlich glauben, dass Leute, die sich jahrzehntelang mit irgendetwas beschäftigen, an irgendeinem Zeitpunkt mal die Frage stellen, was sie da eigentlich tun, d.h. warum sie gewisse Musik gut oder schlecht finden.
Jahrzehntelang und durch tausende Veröffentlichungen hindurch immer nur wieder zu antworten, dass man das eben so mag und dass man darüber eigentlich nicht bereit ist, näher nachzudenken, das empfinde ich als extrem unbefriedigend.
Nicht jeder ist dazu geboren, über Musik zu schreiben. Wenn jemand sich das nicht zutraut und der Meinung ist, er könne es nicht, respektiere ich das. Was ich nicht mag, ist diesen unreflektierten passiven Musikkonsum zum Vorbild zu erklären und sich stolz auf den Standpunkt zu stellen, dass man wirklich überhaupt nicht nachdenkt, sich weigert es auch nur zu versuchen und das allen ernstes noch für eine Tugend hält. Solche Leute würden in allen anderen Fragen mit Begriffen bezeichnet, die wenig schmeichelhaft sind!
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.