Re: Edgar Broughton Band

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negative-approach

Registriert seit: 17.03.2009

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Daniel_BelsazarEigentlich ist es ziemlich einfach: Die beiden ersten sind „freaky psychedelic“, bewusst angestrebte Grenzerfahrungen mit Noise-Einschüben und ironisch-sarkastischen Themen, anarchiepolitisch angelegt. Nicht unbedingt bequeme Abenteuer an, um und hinter den Pforten der Wahrnehmung, die aber zeitgebunden und damit sicher heute nicht mehr ganz so verstörend wie möglicherweise damals wirken. (Man hat sich halt an Krach gewöhnt.)

Ab der dritten (meat cover) geht es dann über in ruhigere Tonlagen und Themen, es wird cooler und privater, letztlich auch kommerzieller. Vielleicht hat der eine oder andere in der Band in den vielen damals üblichen Jams einfach nur etwas besser gelernt, das Instrumentarium zu beherrschen. Wahrscheinlich gab es auch andere Produzenten und ein anderes Management. Zudem könnte der Lebenstil als etablierte Rockband etwas teurer geworden sein. Wie auch immer: Ergebnis waren deutlich gemäßigtere Klänge. Du musst halt entscheiden, was dir mehr liegt.

Ach, aber eins noch: Wasa Wasa besser als Beefheart? – Bei aller Liebe, niemals! Inspiriert vom Captain aber sicherlich.

Ich finds besser, u.a. wegen der Stimme, die von Beefheart liegt mir wesentlich weniger, aber Geschmackssache.
Was an der zweiten freaky psychedelisch sein soll, k.A., langweilig ja. Wenn du auf Wah Wah Pedale stehst, „We Will Fall“ oder „1969“ von The Stooges, auf die frühen Union Carbide Productions, die erste Blue Cheer, Deviants und ähnliches – dann liebst du auch „Wasa Wasa“.

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I'm talkin' 'bout love who are the mystery girls?