Re: R’n’B: damals – heute

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minos

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Herr Rossi@Minos: Man muss einfach damit leben, dass R&B zweierlei Bedeutungen hat, zum einen wie Du ihn kennst als Weiterentwicklung des Blues, zum anderen als Oberbegriff für schwarze Pop-Musik. In dem Zusammenhang ist es interessant zu verfolgen, wie die schwarzen Singles-Charts des US-Magazins „Billboard“ im Laufe der Zeit offiziell bezeichnet wurden: (…)

Die Liste ist sehr aufschlussreich! Ich ging immer davon aus, dass es eine separate R&B-Liste gab. Dass sie ab Ende der 60er bis in die 80er mit „Soul“ umschrieben wurde, wußte ich nicht. Ich dachte, das sei wieder eine eigene Liste. Mir fällt grad ein, dass ich mich früher ab und zu gewundert habe, dass Songs in die R&B-Charts kamen, die nichts mit – ich sag jetzt einfach mal – „klassischem R&B“ zu tun hatten. „You win again“ von Jerry Lee Lewis z.B. Dass R&B und HipHop in den letzten Jahren auf eine Stufe gesetzt werden, wußte ich auch nicht. Solch Chartbenennungen sind zwar nicht wissenschftlich, aber spiegeln doch die allgemeinen Auffassungen der jeweiligen Zeit wieder.

Wenn R&B nun doppeldeutig ist bzw. längst nicht so eng eine bestimmte Musikrichtung bestimmt, wie ich annahm, stellt sich mir die Frage, wie man das korrekt bezeichnet, was ich bisher (ausschließlich) als „Rythm and Blues“ ansah. Boogie Woogie kommt nicht ganz hin, sondern bildet nur eine Teilmenge von dem, was ich meine. Auch Blues Rock trifft es wohl nicht 100%ig? Kommt mir jedenfalls etwas seltsam von, die farbigen Urväter dieses Stils aus den 40ern oder früher als Bluesrocker zu bezeichnen, wenngleich es auch schneller, härterer Blues ist.

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