Re: R’n’B: damals – heute

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go1
Gang of One

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@minos:
Das Thema ist hier auch im Soul-Thread diskutiert worden (ab #374); ich verlinke mal den Beitrag von tops zur Terminologie.

Wenn ich das recht sehe, geht es nicht um eine „großzügige Auslegung“. Es ist einfach so, dass im Laufe der Zeit zwei verschiedene Arten von schwarzer Popmusik mit dem Kürzel „R&B“ belegt worden sind. Die Musik von Aaliyah, Alicia Keys, Destiny’s Child, Kelis, R.Kelly oder TLC (zeitgenössischer Soul) ist natürlich etwas anderes als das, was Du beschreibst – dass sie auch R&B (oder R’n’B) genannt wird, hat sich aber seit geraumer Zeit so eingebürgert; es hilft nichts, dagegen zu protestieren. Ich halte es nicht für hilfreich, wenn man als Einzelner vom gängigen Sprachgebrauch abweicht; man will ja nicht jedesmal erklären müssen, was man meint. Seit wann das so ist? Mindestens seit zehn Jahren, wahrscheinlich schon länger. Ich weiß es nicht genau; in den 90ern habe ich mich noch nicht für solche Musik interessiert. Aber irgendwann ist auch mir aufgefallen, dass die Popmusik heute zu einem ganz bedeutenden Teil aus „R’n’B“ besteht.

Beyonce gilt übrigens schon lange nicht mehr als „aufstrebende R’n’B-Sängerin“, sondern längst als Star. Sie hat eine Neigung zum „Höher Schneller Weiter“ als Sängerin und kann einem damit schon mal auf die Nerven gehen. Aber ein paar Singles von Destiny’s Child (z.B. „Say my Name“ oder „Bug a Boo“) zählen zum Besten, was Pop zu bieten hat – auf Augenhöhe mit den Spitzenprodukten von Motown (man könnte sagen: Destiny’s Child sind The Supremes von heute).

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