Re: R’n’B: damals – heute

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otis
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Herr Rossi@Otis: „Himmelsstürmend“ war eine nächtliche Eingebung von mir. Aber so ungefähr höre ich viele der klassischen Soul-Produktionen aus den 60ern. Da ist so eine Euphorie und ein zwingender Sound, wie es ihn vorher nicht gab

Kann dir da nicht folgen. Was ist, um aktuell zu bleiben mit einem Song wie Rocket „88“ von ’51. Wahrhaft himmelstürmend.

Herr Rossi Wenn ich es recht verstanden habe, wollte vor allem Motown eben nicht mehr „nur“ eine bestimmte Klientel bedienen, sondern den Sound des „jungen“ Amerika schaffen (daher sprach ich vom Ausbruch aus dem „Bluesghetto“, das ist natürlich verkürzt). Der RnB britischer Bands war dagegen doch ein Rückgriff auf ältere Vorbilder, also schon eher ein Retro-Trend, was Nelson George meiner Erinnerung nach für typisch „weiß“ hält?

Wie gesagt George malt gern in schwarz und weiß. :)
Das mag Motown gewollt, angestrebt haben. Aber deshalb könnte man mit ähnlichem Recht (wie oben R&B >> R&R) sagen, bei Motown wurde weißer Pop als schwarze Musik kaschiert.
Und ein Bluesghetto war es eben nicht. Wer spielte denn in den späten 50s und 60s noch Blues? Wer hörte ihn? Während Muddy Waters in London vor 6000 Leuten spielte, musste er in Chicago froh sein, wenn ihn überhaupt wer sehen wollte.
Von Retro zu sprechen halte ich in diesem Zusammenhang deshalb für ziemlich irreführend.
Man könnte mit einigem Recht, denke ich, Parallelen ziehen zwischen den schwarzen Gesangs- und Doo Wop-Gruppen der 50s und den Rappern und Hip-Hoppern 40 Jahre später. Es war eine Kultur der Straße. Die eine musikalisch gesehen ungemein kunstfertig, die andere eher schlagfertig. ;)

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