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„One In A Million“ funktioniert nur auf der „Lies“ EP. Die ganze Scheibe besteht formell wie inhaltlich aus Fakes, deshalb auch der Name. Selbst die Live-Nummern wurden im Studio eingespielt und hinterher mit Publikum gedubbt. Der Rest ist während den Aufnahmen zu „Appetite“ entstanden – hingerotzt. Das einzig wirklich „echte“ auf der EP ist „One In A Million“.
Der Song wurde nur ein einziges Mal live aufgeführt, und das auch nur in sehr kleinem Rahmen. Danach kam die große Welle – und zwischenzeitlich wollte Axl den Song auch von Neupressungen sogar wieder runterhaben – was sich aber auch schon wieder erledigt hat.
Den Text muss man KOMPLETT hören, und dazu vielleicht auch wenig über Axl’s Background wissen. Er hat diese Thematik schon in anderen Songs aufgegriffen (Welcome To The Jungle, Move To The City etc.) und mit diesem Stück abgeschlossen. Hör‘ Dir den Text mal bis zum Schluß an. Der ganze Song ist ein einziges, großes „Goodbye“. Außerdem IST das einfach seine Story, zumindest war sie das zu dem Zeitpunkt. Ohne Slash’s Vitamin-B(owie) wäre er zwar nie ins Business gekommen, aber das nimmt ihm ja nicht automatisch seine Integrität, oder?
Mit Songs wie „Coma“ oder „Don’t Cry“ hat sich dann schon seine Esoterik-Schiene abgezeichnet, die heute noch sehr viel ausgeprägter ist. Klar, ist alles Geschmackssache, mit allem kann ich mich auch nicht anfreunden – aber schlecht sind die Sachen deshalb nicht. Textlich, und vor allem musikalisch, ging’s erst auf den „Illusions“ richtig ans Eingemachte. Die guten Sachen finden sich jeweils in der zweiten Häfte der jeweiligen Alben, nicht auf den Singles.
Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass Du die Alben noch nie durchgehört hast, aber als Anspieltip mal „Locomotive“ und „Breakdown“, beide von der zweiten, und vor allem „Coma“ – letzter Song der ersten.
So, ich weiss, das war jetzt zwar alles ein bisschen zu viel des missionarischen Eifers – aber so besteht zumindest die Chance, dass Du und vielleicht auch andere auch was davon haben. Sieh’s mir nach…
Gruß,
Zino