Re: Bob Dylan – No Direction Home

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otis
Moderator

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Habe die DVDs zwar schon lange, aber erst gestern und heute dazu gekommen sie anzuschauen.
Wohl das Beste, was es über Dylan gibt. Unglaublich gut.
Ein Muss für Fans allemal, aber auch für alle 60s-Kenner und Kennenlerner. Man bekommt einen guten Eindruck von dem, wie es war damals. Aber nur einen Eindruck. Ein Film über die Dynamik, aber auch die Zwiespältigkeit der Zeit.
Und einer, der deutlich macht, wie wenig Sprache Bilder ersetzen kann. Wie viel hat man nicht über Dylan gelesen, x Deutungs- und Erklärungsversuche. Hier ist alles so einfach: Wie kaputt er 66 war, wie logisch diese Konzerte. Aber auch die Unsicherheiten des jungen Dylan, wie sein Mund immer gleich nach dem letzten Wort eines Verses die Mundharmonika sucht. Und wie logisch auch seine Antworten in diesen Interviews.
Jetzt kann ich auch meinen Frieden mit dem Live 1966-Album schließen. Die Songs sind anderswo sicher besser, richtiger und zeitloser aufgenommen. Aber diese Live-Aufnahmen sind ein schonungsloser Spiegel der Seelenlage eines Musikers. Dass das Publikum und die Öffentlichkeit einen großen Anteil daran hatte, macht sie dann sehr wichtig.

PS: sebsimilia, die Sache mit Pete`s Vater, würde ich nicht überbewerten. Ist sie doch nur ein weiteres Beispiel dafür, wie viel Kleingeistigkeit auch in der ganzen Bewegung steckte. Wenn die Revolution meinem Papa weh tut, kann sie nicht gut sein.

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