Habe das hier aus der WAZ von heute:
Und das Schwein grunzt
WAZ Essen. Frank Zappa war nicht nur ein genialer Schöpfer schräger Rock-Collagen, sondern auch ein bedeutender Komponist Neuer Musik. Dafür bürgte das „Ensemble Modern“ als musikalischer Nachlassverwalter beim Konzert in der Essener Philharmonie.
Kurz vor seinem Tode 1993 hatte Zappa mit dem internationalen jungen Orchester aus Frankfurt das Album „Yellow Shark“ aufgenommen. Eine Arbeit, der das Album „Greggery Peccary“ folgte. Es gelang dem Arrangeur Ali N. Askin, das auf Zappas Musikcomputer gespeicherte Material zu sichten und hier erstmals vom „Ensemble Modern“ instrumentieren zu lassen.
Dass Frank Zappa auch in Deutschland noch viele Freunde hat, bewies die gut besuchte Philharmonie, in der das Publikum sich über perfekte Wiedergaben seiner originellen Kompositionen freuen durfte. Unterstützt von den begnadeten Vocal-Artisten David Moss und Omar Ebrahim hat das gut 30-köpfige Orchester die polyrhythmisch verschachtelten und vielschichtigen Stücke zu ausgetüfelten und raffinierten Orchesterwerken geformt.
Nach einem deftigen Schweinegrunzen schaltete das von Franck Ollu dirigierte Ensemble in „Moggio“ auf federnden Jazz-Rock um. In „The Black Page I.“ endet ein zunächst reines Percussionsstück in einem furiosen und melodiösen Finale.
Zu den Höhepunkten gehörte das über 20-minütige „Greggery Peccary“, in dem David Moss und Omar Ebrahim alle Register ihres Könnens zogen. Die groteske Geschichte einer Wildschwein-Odyssee wird zur wunderbar schrägen Oper. Als Zugabe durfte dann „Peaches En Regalia“, das alte Meisterwerk aus „Hot Rats“, nicht fehlen. Zappa hätte es sicherlich gefallen.
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