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… dazu noch ein Rezensent von amazon, der wiederum ganz anderer Meinung ist:
Das Synclavier ist nicht ohne Grund Zappas 'Instrument der Wahl' in seinen letzten Lebensjahren gewesen. Mit ihm könne man, wie er in einem Interview sagte, buchstäblich „aus Staub (dust) Musik machen“. Nirgendwo hat er sein künstlerisches Konzept so umfassend und technisch 'perfekt' umsetzen können. Alles, was hier stattfindet, ist Komposition: die Dialoge, die zum Teil noch aus der 'Lumpy Gravy' Zeit stammen, Musikstücke, Geräusche und die Regieanweisungen, die eine Art mechanisches Theaterstück beschreiben. Wittgensteins Satz, ein philosophisches Problem könne die Form haben „Ich kenne mich nicht aus“, trifft den Kern dieses Stücks, das die letzte Phase der „Civilization“ beschreibt. Orientierungslosihgkeit, Tod und Untergang sind hier allzeit präsente aber nicht die einzigen Stimmungen, – so finden sich auch Stücke wie das wunderschöne und melancholische „Amnerika“, das an „Re-gyptian Strut“ anknüpfende Dia Fa, das gegen jedweden politischen Zynismus gerichtete „Reagan at Bitburg“ oder auch die unermüdlichen Klangfiguren von „Put a Motor in Yourself“, die an entsprechende Stücke aus „Jazz From Hell“ erinnern. Mit dem abschließenden „Waffenspiel“ legt Zappa aber unmißverständlich dar, wie er die Zukunft der Menschheit sieht – nach ihr, und wie man vermuten muß: ziemlich bald, werden die Kakalaken regieren, dann wenn der Mensch das, was er am besten kann zu Ende gebracht hat. Kein leichtes, eingängiges Album, für mich aber fraglos eins der besten.
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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102