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Originally posted by thomlahn@17 Jun 2004, 15:02
Ich kann da Otis nur beipflichten. Natürlich hat man beim BDM oder HJ deutsche Volkslieder gesungen. Zu 90% die Lieder, die sie schon ihr ganzes kurzes Leben gesungen haben. Zu Hause und in der Schule. Das da das Hort-Wessel-Lied usw. dazukamen ist ja klar, aber daraus kann man doch keine ablehnende Haltung gegenüber der Volksmusik nach dem Krieg herbeireden.Das hat meines Erachtens mit dem Einfluss der GI's und deren Radiosender zu tun, die eben anglo-amerikanische Musik hier bekannt machten. Und mit der Bildung der Jugendkultur, dem Anders-sein-Wollen als die Eltern, dass es vor dem Krieg so in der Form sicher nicht gab.
Ich kann auch nicht erkennen, das es eine Ablehnung der Volksmusik in der, sagen wir mal 'HJ-Generation' gibt. Das sind doch die sich den Marianne&Michael Schmonz mit steigender Begeisterung reinziehen – auch wenn das nix mit Volksmusik zu tun hat.
Ja, wie schon oben geschrieben, es sind wohl eher die Kinder dieser Generation, die an den Traditionen ihrer Eltern kein Interesse mehr hatten, und das liegt sicher einerseits an den neuen Einflüssen, aber auch zu einem ganz großen Teil an der Nazivergangenheit und dem Bild, mit dem Worte wie „Tradition“ dadurch behaftet sind. Die Angloamerikanischen Einflüsse gibt's ja überall, aber trotzdem gibt es in anderen Ländern eine lebendige Folk-Szene.
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