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Klar standen viele Erwachsene nachher auch noch drauf, aber es gab irgendwo in der Nachkriegszeit einen Bruch mit der Tradition, das Liedgut weiterzugeben.
Vielleicht war es, weil die junge Generation nichts mehr mit den Volksliedern ihrer „Nazi-Eltern“ zu tun haben wollte.
Fakt ist aber einfach, daß Deutschland wie jedes andere Land eine lange volksmusikalische Tradition hatte, diese in der NS-Zeit ganz stark ausgenutzt wurde und nach dem Krieg wie in keinem anderen Land an Bedeutung verloren hat.
Worin es jetzt wirklich begründet liegt, daß inzwischen nur noch die bierseeligen Haudrauflieder und Eierlikörschmonzetten des Musikantenstadl übrig geblieben sind, darüber kann man spekulieren. Ich denke, andere Länder mit lebendiger Volksmusikkultur, nehmen wir Irland oder Frankreich, haben ja auch noch diesen ungebrochenen Nationalstolz und damit ungezwungeneren Umgang mit Tradition. In Deutschland ist Nationalstolz im Grunde nur noch Sache von rechten Idioten, und der Umgang mit nationalen Traditionen daher in der Masse viel verkrampfter.
Um echte Volksmusik zu bekommen, muß man schon in irgendein winziges abgeschiedenes Kaff im Schwarzwald fahren und den Leuten bei der Hausmusik zuhören, einen Markt für diese Musik gibt's aber nicht.
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