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Ma den Thread wieder ein bisschen beleben, vielleicht gewinnt die Band ja ein paar neue Hörer oder jemand, der nur die Studioalben kennt kann sich für die Livesachen begeistern.
Seit etwas mehr wie einer Woche beschäftige ich mich mit dem Konzertjahr 1974, genauer genommen mit dem Juli. Mit 40 gespielten Konzerten war 74 ein vergleichsweise ruhiges Jahr, weniger gab die Gruppe nur im Jahr darauf, nämlich 4.
1974 kam dann auch zum ersten und einzigen Mal die „Wall of Sound“ (siehe Bild) zum Einsatz und wie man vor allem bei den Audience Aufnahmen hören kann hat sie für einen sehr schönen Klang gesorgt. Aufgrund logistischer und personeller Probleme in den folgenden Jahren wieder ein kompakteres System benutzt.
Ja gut, aber was is so besonders an 74? In meinen Augen war dieses Jahr der Höhepunkt des „exploratory Jamming“ (mir fällt kein toller deutscher Begriff dafür ein) der Band. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass Mickey Hart zu der Zeit noch nicht wieder zurückgekehrt ist. Mit nur einem Drummer, nämlich Bill Kreutzmann, konnten die Jungs ihre jazzigen Jams perfektioniert. Außerdem waren sie damals mit ihrem Material absolut sicher und konnten alles damit anstellen, was sie wollten. Vergleichen kann man das etwa mit den Phish von 1995
Los gings am 8. Juli in Oakland. Neben den Dead traten an diesem Tag auch noch die New Riders of the Purple Sage, die Beach Boys und Commander Cody and his Lost Planet Airmen auf.
Das erste Set startet etwas uninspiriert, nimmt dann ab ‚Scarlet Begonias’ aber richtig Fahrt auf bis es dann mit einem krachenden ‚Around and Around’ beendet wird. Das war aber noch gar nichts, denn wie so oft geht’s es im zweiten Set richtig ab. Absolutes Highlight: ein kosmisches Playin’ > Wharf Rat > Playin’ mit einer Spielzeit von über 30 Minuten und ziemlich perfekten Übergängen. Dieser „kleine“ Appetizer lässt einen schon mal erahnen, wohin es in den kommenden Wochen noch geht, besonders mit ‚Playin‘ in the Band‘, das imo DER Titel des Monats ist und selten unter 20 Minuten beendet wurde.
Danach noch ‚Eyes of the World’ (mein Favorit), ‚Sugar Magnolia’ und die obligatorische Zugabe.
Demnächst mehr.
Zum Nachhören:
Grateful Dead Live at Coliseum Stadium on 1974-06-08
www.archive.org/details/gd1974-06-08.sbd.miller.97268.sbeok.flac16
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Slept through the screening but I bought the DVD