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nail75Miles Davis wollte keinen Free-Jazz spielen, denn er wollte möglichst viele Zuhörer ansprechen. Klarer als manche Avantgardisten hat er erkannt, dass das mit Free Jazz nicht funktionieren kann.
hier machst du es dir eine Spur einfach – es gibt wie du weißt nicht „den Free Jazz“, Eric Dolphy, Ornette Coleman, Albert Ayler, John Coltrane, Cecil Taylor haben mit sehr unterschiedlichem kommerziellem Erfolg Musik gemacht, die sehr unterschiedlich war… (und selbst wenn der kommerzielle Erfolg ähnlich war, die Unterschiede bei der Zugänglichkeit sind sehr erheblich – warum Davis zweites Quintet sich so viel besser verkauft hat als zB manche Alben von Noah Howard kann man glaub ich nicht über „Free Jazz“ und Zugänglichkeit erklären)
und dass Miles Davis Entscheidung, seine Musik nicht Free Jazz zu nennen, oder Albert Aylers Botschaft nicht sooo weit in sich aufzunehmen wie er vielleicht gewollt hätte (:lol:), kommerziell bedingt waren – das glaub ich nicht… kann mir auch keiner erzählen, dass das Second Quintet im wesentlichen die breitestmögliche Masse im Visir hatte – da hätte er zum Beispiel mit einem Album im Stil von Getz/Gilberto bessere Karten gehabt, mittelfristig jedenfalls… klar wollte Miles Anerkennung, und dass da eine kommerzielle Komponente im Spiel war, klar, glaub ich auch, aber künstlerische Anerkennung wollte er ganz sicher auch…
Das Urteil zeigt darüber hinaus, zu was für einer stockkonservativen Sache Bebop geworden war. Leute wie Dorham – hervorragende Musiker – waren total unfähig, Musik nach anderen Kategorien als denen des Bebop zu beurteilen.
wie gesagt, Dorham hatte zweifellos klare Vorstellungen, aber ich glaub eigentlich nicht, dass er Fortschritt grundsätzlich ablehnte… ich glaub es war mehr so ein Ding „Wenn die Platte morgen unter dem Namen Kenny Dorham im Regal stehen würde, wie zufrieden wär ich?“ *****=ich wär super stolz, . =wär mir peinlich; aber solange wir nicht mehr von seinen Kritiken gelesen haben, muss das spekulativ bleiben… wieviele Sterne hat er ESP denn gegeben?
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