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Als ich KoB mit etwa 16 in erster Linie wegen des „coolen“ Covers gekauft habe, fand ich die Musik zunächst auch kreuzöde. Mein Einstieg in den Jazz folgte ein paar Jahre später über Rockjazz und dann über Hard Bop à la Art Blakey, Cannonball Adderley oder Horace Silver (wer Blues, Soul oder auch die Stones mag, der sollte es ruhig mal mit Letzteren versuchen).
KoB trägt seine Vorzüge dagegen weniger offensichtlich vor sich her. Es ist eine der Sessions, bei denen man hört, wie die Musiker quasi auf Autopilot schalten und sich alles aufs Schönste zusammenfügt.
Alle der beteiligten Musiker haben die Fähigkeit, auch an einem relativ uninspirierten Tag noch zu fesseln anstatt tausendfach erprobte Wendungen zu verblasen. Hier aber stellt sich dieses seltene Glücksmoment ein, bei dem man es einfach fließen lassen kann und dabei alles richtig macht. Es wirkt spontan, schwebend und fragil und dadurch um so wertvoller und schöner.
Besser geht es nicht.
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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)