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captain kiddGehen wir also von drei Revolutionen aus, meint er sicherlich: Bebop, Cool, Modal.
a) Bebop: Hier war Miles sicherlich kein Neuerer. Parker und Gillespie zusammen mit Monk waren hier die wichtigen Leute. Miles war hier eher ein Schüler.
b) Cool:Wir schon schwieriger. Aber waren es nicht Leute wie Mulligan oder Gil Evans, die hier die ersten Akzente gesetzt haben?
c) Modal: Vielleicht am schwierigsten. Sicherlich war er einer der ersten, der in diesem Stil spielte. Aber was ist mit Bill Evans und George Russell? Waren die früher? Waren das die Innovatoren?
Wie gesagt, ich bin mir bei b und c absolut nicht sicher. Letztlich ja auch nicht wichtig, würde aber mal die Meinung von anderen darüber hören.
Fusion kommt noch dazu; dafür könnte man Bebop wieder streichen.
Ich habe keine feste Meinung zu dieser Frage, aber grundsätzlich gilt: Man ist nicht nur dann ein Erneuerer, wenn man eine Idee als erster entwickelt hat. Erneuerer ist man auch, wenn man die Idee durchsetzt.
Was die Birth of the Cool Sessions angeht, so meine ich in irgendwelchen Liner Notes gelesen zu haben, daß Miles Davis der Organisator des ganzen gewesen ist, die Antriebskraft (Ideen wird wohl Gil Evans beigesteuert haben). Und seit irgendwann in den Fünfzigern war Miles meines Wissens eine einflußreiche Figur: was er getan hat, wurde von anderen Musikern beobachtet und auch nachgemacht. Andere Innovatoren standen vielleicht mehr am Rande und wurden einfach weniger wahrgenommen. Was schließlich Fusion betrifft, so war Miles sicher nicht der erste, aber eben erfolgreich, und aus seinen Bands sind viele Musiker hervorgegangen, die dann selbständig das Feld bearbeitet haben. (Just my two cents.)
Wie ich sehe, hat Clau gerade etwas ähnliches geschrieben.
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To Hell with Poverty