Re: Die besten Hard Bop Alben

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katharsis

Registriert seit: 05.11.2005

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gypsy tail windDa sind wir uns also im grossen ganzen weitgehend einig!

Noch was: von Lee Morgan hätte man gerne ein frühes Album listen dürfen, vielleicht sogar „Take Twelve“ als etwas abwegigere Wahl (und für Clifford Jordan, den ich mir „Blowing in from Chicago“ nur halbwegs gut getroffen finde, auch wenn das natürlich eine der überraschenden und tollen Wahlen ist… „Starting Time“ wäre auch eine gute Wahl gewesen).

Stimmt, Lee Morgan ist mir auch irgendwie abhanden gekommen. Ich könnte mich da nur schwer festlegen, da mir der spätere Morgan eindeutig besser gefällt, aber „Take Twelve“ halte ich auch für eine sehr gute Wahl. Die Band ist toll und Morgan selbst tritt als Komponist immer stärker in den Vordergund.
„The Sidewinder“ ist halt irgendwie logisch, auch wenn es aus meiner Sicht eines der überschätztesten Blue Notes ist.
„Starting Time“ wäre zumindest eine typischeres Jordan-Album gewesen. „Blowing…“ selbst habe ich gerade wenig bis gar nicht präsent.

gypsy tail windWas Kenny Drew betrifft, verwirrt mich Dein Insistieren ein wenig. Warum findest Du, dass er unbedingt drin sein muss, wenn z.B. Red Garland, Wynton Kelly oder Junior Mance ebenso fehlen? (Dass Barry Harris fehlt find ich hingegen korrekt – er war ein Bebopper… allerdings hätte man durchaus eins seiner Alben als Hardbop klassieren und aufnehmen können… dasselbe wäre mit Duke Jordans einem schönen BN-Album möglich gewesen.)
Mich stört Drews Fehlen wie gesagt nicht so sehr… aber das ist wohl auch persönlich. Würde Timmons fehlen, hätte ich mich auch nicht beklagt (aber hinsichtlich seiner tollen Tunes etwas gewunderthalte), bei Sonny Clark wäre es mir so gegangen wie Dir mit Drew… und dass Silver drin ist, war ja eh klar.

Mit Drew ist das so eine Sache, denn ich finde ihn bspw. gar nicht so weit weg von Barry Harris, so dass sein Fehlen dann auch nur konsequent wäre. Ich sehe Drew aber auch irgendwo zwischen den Pianisten, die explizit in der Liste enthalten sind. Er hat den funky approach von Silver und die Leichtigkeit von Timmons, verbindet beide aber so, dass eine erdigere, dunklere Musik dabei rauskommt. Gerade auf „Undercurrent“ ist die Musik sehr von seinen Arrangements geprägt und für mich einfach klassischer Hardbop. Alle Stücke sind sehr auf den Groove komponiert, mittleren Tempos und mit Hubbard und Mobley sind auch zwei ausgewiesene Hardbopper am Werk.
Über Kelly denke ich eigentlich recht ähnlich. Ich finde, dass er hauptsächlich als Begleiter glänzen durfte und dabei an echten Klassikern mitgearbeitet hat. „Kelly Blue“ würde ich aber nach kurzem Nachdenken durchaus als tauglich für diese Liste erachten, auch wenn es vielleicht weniger stringent als „Undercurrent“ ist – im direkten Vergleich.
Mit Red Garland könnte ich mich durchaus anfreunden, allerdings fiele es mir schwer, da ein Album als wirklich wichtiges Hardbop-Album zu nennen. Mit die besten Alben sind jene, die mit Coltrane entstanden sind, aber ob die dann wiederum zu den besten Hardbop-Alben gehören?
Junior Mance würde ich am ehesten als chancenlos betrachten. Mehr noch als Timmons kommt Mance für mich aus der Bop-Ecke und hat sehr nah am Soul Jazz gespielt, der für mich schon wieder einen Schritt weiter ist. Außerdem würde ich nicht behaupten, dass die Sessions, die ich kenne (gut, sind nicht viele) wirklich Klassiker-Status haben. Dazu ist das alles zu nett.
Timmons finde ich übrigens als Komponisten wichtiger, denn als Pianisten. Ohne „Moanin'“ oder „Dat Dere“ hätte der HardBop vielleicht eine andere Richtung genommen?!

gypsy tail windUnd zu McLean: wenn Du den frühen Jackie nicht magst, warum schlägst Du dann vor, das beste Album des frühen McLeans durch zwei mittelprächtige zu ersetzen ;-)

Ganz einfach, weil es nicht das Beste für mich ist :-)

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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III