Re: Die besten Hard Bop Alben

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gypsy-tail-wind
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Ich würde nicht mal sagen formelhafter (abgesehen von Lions regelmässiger „bring me zomething zat grooves like „Sidewinder“-Bestellung, mit der ja viele Blue Note Musiker leben mussten). Das formelhafte beschränkt sich darauf, dass eine feste Band am Werke ist (eben Mitchell, Cook, Corea, Taylor und Foster) und dass – auch das eine übliche Blue Note Produktionsentscheidung – die meisten Alben aus sechs Stücken bestehen. Bei Riverside wurde Mitchell fast jedesmal in einen neuen Kontext gestellt, Quartett, Quintett, Sextett (zweimal), Streicher, Tentett, die Silver Band mit Walton – das macht zwar die Musik insgesamt vielleicht eine Spur spannender (gerade durch die hochkarätigen Mitmusiker, Johnny Griffin, Benny Golson, Jimmy Heath, Curtis Fuller, Wynton Kelly, Philly Joe Jones etc), aber mich dünkt Mitchells eigenes Spiel kommt bei Blue Note noch eine Spur schöner zum Erblühen. Intensiver ja, aber ernster glaub ich nicht mal, eher eine Spur gelassener (der Rahmen, die Grooves) aber zugleich konzentrierter (das eigene Spiel).

Und ja, „Doin‘ the Thing“ hat mir auch auf Anhieb gut gefallen! Ist glaub ich die neuste Silver-CD in meinem Regal (also meine zuletzt gekaufte natürlich).
Die Live-CD aus Newport 1958 mit Louis Smith an der Trompete ist auch toll, schon nur, weil damit eine dritte BN-Veröffentlichung mit ihm zu haben ist – seine beiden eigenen Alben mag ich sehr, besonders das erste, das ich seit den 90ern habe, als es in der Connoisseur Reihe erschienen ist (kam das mal noch als RVG? Smiths zweites gehörte dann vor ein paar Jahren zu den letzten „batches“ von Conn-CDs).
Ihn habe ich bisher nur darum nicht erwähnt, weil beide Alben es nicht in die Bestenliste schaffen. Aber da die Diskussion ja mittlerweile längst viel breiter ist, verdient er sehr wohl Erwähnung!

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