Re: Die besten Hard Bop Alben

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gypsy-tail-wind
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Impulse (also die beiden erwähnten) fällt mitten in die Blue Note Zeit Stanley Turrentines, ebenso die Prestige-Alben mit Little Miss Cott. Danach folgte erstmal CTI, dann Fantasy… davon kenn ich auch gar nichts mehr. Das einzige, womit ich von später noch vertraut bin, sind seine drei Gastauftritte auf dem zweiten Album von Diana Krall (ja ja, ich mochte die mal sehr, sehr gerne und höre ihre CDs auch heute ab und zu noch).

„Leapin‘ and Lopin'“ ist ein wunderbares Album! Turrentine/Rouse sind ja eine der unerwartetsten Frontlines, die es bei Blue Note je gab! Dexter Gordons „Landslide“ ist hingegen für mich schon ziemlich klar das schwächste seiner Blue Note-Alben – aus zwei Sessions und einem (sehr tollen) Leftover von „Dexter Calling“ zusammengestückelt und mit zwei Trompetern (Dave Burns ist der andere), denen fast die chops auseinanderfallen… dazu auf der ersten Session (mit Tommy T) eine irgendwie nicht mit den Bläsern kompatible Swing/Mainstream/Latin-Rhythmusgruppe (Sir Charles Thompson, Al Lucas, Willie Bobo). Seltsames Album. Durchaus reizvoll für mich, wenn ich ab und zu das Blue Note Set durchhöre, aber sonst greif ich dazu eigentlich nie.

Was Duke Pearson betrifft… ein schneller Blick in die Diskographie dass ich bis 1970 fast alles habe. Es fehlt mir allerdings das erste Jazzline-Album, dann das Album von Antonio Diaz ‚Chocolaté‘ Mena, Donald Byrds „I’m Trying to Get Home“, Stanley Turrentines „The Look of Love“, Donald Byrds „Fancy Free“ und „Electric Byrd“. Danach folgte ja nur noch wenig (1971 ein Album mit Carmen McRae und dann noch eins in den 80ern mit einer Big Band) – schade eigentlich!

Das zweite Jazzline Album ist interessant aber so wahnsinnig toll find ich’s dann doch nicht. Johnny Coles stellt Byrd ziemlich locker in den Schatten – Coles gehört für mich auch zu den unterschätztesten Trompetern jener Jahre (und überhaupt). Sehr schade, dass er 1964 nicht die ganze Tour mit Mingus mitmachen konnte. Und auch schade, dass er nach „Little Johnny C“ (ja auch eine sehr von Pearson geprägte Produktion, gut vergleichbar mit Blue Mitchells allererstem, damals im Kasten gehaltenem Blue Note Album, beide übrigens mit Leo Wright, einem selten auf BN gehörten Musiker) keine weitere Chance bekam von Lion/Wolff. Ich hab ja glaub ich oben sein Epic-Album „The Warm Sound“ in meine Bestenliste aufgenommen…

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