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Klar, kann ich verstehen. Aber ich bin eh einer, der Gene Harris sehr gerne mag. Ich meine, die „Three Sounds“ wurden oft als Leichtgewichter missverstanden, aber wenn man genau hinhört, dann war das eines der am besten aufeinander eingespielten Jazz-Trios. Und ich finde es sehr schade, dass man Dowdy und Simpkins nie groß in einem anderen Format hat hören können.
Die „Blue hour“ entfacht bei mir sofort so etwas wie Magie, weil alle einfach unglaublich gut miteinander harmonieren. Süffig trifft auf jeden Fall zu, aber zu simpel empfinde ich das keineswegs. Klar, wenn man mit bestimmten Maßstäben misst oder gerade technisch sehr versierte, moderne Musiker im Kopf hat. Aber Turrentine und die Sounds haben einfach eine gemeinsame Basis von der sie ausgehen und sich dann musikalisch intuitiv leiten lassen. Es gibt wenige Blue Note-Alben, die eine solch konsistente Stimmung haben. Auch was die Bonus-Tracks der CD anbelangt. Das vorhergehende Album mit Lou Donaldson funktioniert lange nicht so gut. Aber da wollten sie wohl auch weniger konzeptuell spielen?!
Mit SoulJazz kann ich schon mitgehen, aber nicht wenn er so verwässert ist, wie bei Donaldson stellenweise. Insgesamt trifft das wohl auf die Turrentine/Scott-Album mehr zu, als auf die Klavier-Alben, oder?
„Comin‘ your way“ ist das dritte, ja. Es ist nicht unbedingt das beste, aber trotzdem kann man sich die Frage stellen, warum es damals nicht unter der existierenden Katalognummer erschienen ist. Tommy Turrentine ist mir da immer willkommen. „Jubilee Shouts“ ist vielleicht etwas spannender, wegen Sonny Clark (hier spielt er dann tatsächlich mit einem der oben genannten HardBopper) und Kenny Burrell. Finde ich auch stärker, als „Comin‘ your way“. Wurde seinerzeit auch nicht veröffentlicht.
„That’s where it’s at“ gefiel mir am Anfang super, aber das hat mit der Zeit etwas nachgelassen. Ich freue mich aber immer über Bandzusammensetzungen, bestehend aus Blue Notern und Begleitmusikern aus einem ganz anderen Umfeld.
Turrentines durchaus sehr schmalzigen Sachen gegen Ende der 60er kann ich im übrigen auch immer wieder etwas abgewinnen. Er hatte einfach auch den Ton dafür, finde ich. Nicht zuletzt sind die Arrangements von Pearson meist klasse. Und interessanterweise trifft er in diesen Settings durchaus immer wieder auf Musiker, die moderner waren, als er. Spaulding oder Hubbard, Tyner, Charles Tolliver, Pepper Adams oder auch Ron Carter.
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III