Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Musiker, mit denen ihr nichts anfangen könnt? › Re: Musiker, mit denen ihr nichts anfangen könnt?
gypsy tail windJa, wie Satiee schon sagte ein schöner Post! So etwa in der Art hör ich Hendrix auch – zudem hör ich noch einen unglaublich mitreissenden Groove, einen Drang, den ich nur bei wenigen Musikern so stark spüren kann… und ja, die Rhythmik bei ihm unglaublich, der Swing, den er hat. Auch wie Du sagst, dass es ihm nicht ums schnelle virtuose Spiel als Selbstzweck geht – das ist für mich absolut wesentlich, bei aller Musik, die ich höre (na ja, ich bin vielleicht nicht überall gleich streng – nobody’s perfect).
Um doch mal noch ein paar Namen zu nennen, die von ihm mehr oder weniger direkt beeinflusst wurden (ohne dass ich das jetzt genau wüsste oder mit Zitaten untermauern könnte): Vernon Reid (auch einer, der weit über die Schublade, in der Living Colour üblicherweise versorgt wurden, hinausging!), Pete Cosey (der den Sound von Hendrix in die Gruppe von Miles brachte mitte der 70er Jahre), Sonny Sharrock (den ich allerdings noch ganz schlecht kenne), Jean-Paul Bourelly (kenn ich auch nicht sonderlich gut), oder auch Christy Doran.
Aber grundsätzlich denke ich halt, dass Hendrix‘ Einfluss viel weiter reichte als nur, andere Gitarristen in ihrer Spielweise und -technik zu beeinflussen. Miles Davis ist dafür wohl das beste Beispiel, aber der hat sich ja nicht nur von Hendrix beeinflussen lassen – es war ja eigentlich Betty Davis née Mabry, die Miles die Musik von Sly Stone und Jimi Hendrix näher gebracht hat, und James Brown war sicher auch irgendwo im Hintergrund wichtig… und dann kommen noch Stockhausen – für dessen Sohn Markus ja Miles wiederum der zentrale Einfluss ist – , Ellington und auch Paul Buckmaster dazu…
Ich persönlich finde in den meisten Fällen auch diese Verknüpfungen viel spannender, als die „X‘ Gitarrenspiel stammt von Y ab“ – auch: Larry Young und Hadley Caliman bei Santana & Buddy Miles (der ja auch bei Hendrix…), Young bei Miles und Hendrix, McLaughlin bei Miles und mit Young by Tony Williams (der ja bei Miles…) – da direkte Einflüsse reinzulesen oder rauszuhören ist dann natürlich weniger einfach, aber man sollte sich eben vor Augen halten, dass das alles in einem kurzen Zeitraum stattfand und die Leute sich kannten und zusammenspielten. Ohne dass ich direkten Hendrix-Einfluss bei McLaughlin hören würde, würde ich aber dennoch behaupten, dass Hendrix fürs Mahavishnu Orchestra, zumal das erste (für mich das einzige interessante) doch ziemlich wichtig war.
Noch besser kann es nicht umschrieben werden.
Am besten Hendrix selbst:
http://www.youtube.com/watch#!v=gVjmIeLV-nc&feature=related
und bitte: dreht die boxen etwas auf und schaut wie die people gebannt
zusahen…die gesamt Atmosphäre in der RAHall…ich kriege jetzt noch
Gänsehaut…..I love jimi 4ever
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