Re: Musiker, mit denen ihr nichts anfangen könnt?

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herr-rossi
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Zoso
Ich als Fan finde es mal wieder witzig/amüsant, wie kontrovers hier über meine Band diskutiert wird. Weiter so. Ich halte mich voraussichtlich raus, da zwecklos.

Probier’s trotzdem mal. Solche Diskussionen müssen ja nicht das Ziel haben, andere zu Fans zu machen. Immerhin geben sich die LZ-Skeptiker hier ja auch Mühe zu erläutern, was ihnen an der Band missfällt (siehe z.B. Minos).

CanzioneMusik, die den Drang zum Weghören, zum Zurechthören, zum Sichheraushören aus der Dissonanz bedient. Musik, die das Unbekannte eliminiert hat.

Mir ist das zu sehr Feuilleton. Und eine völlig subjektiv-wertende Definition von „Populärmusik“. So ähnlich verwenden ja andere immer den „Mainstream“-Begriff. Das ist die „igittebäh“-Musik, die die anderen hören, aber doch nicht mein Dylan, egal ob der Plattenmillionär ist oder nicht …

Du hast ja gesagt, Beatles und Bacharach wären die einzige „Populärmusik“, die du hören kannst. Aber wo haben die denn das „Unbekannte eliminiert“? Die haben immerhin einen je völlig eigenen Sound geschaffen, den es so vorher nicht gab, trotz aller erkennbarer Vorbilder. Und das gilt auch für die frühen Beatles, nicht erst für die „wir sind Künstler“-Beatles der Spätphase.

Und Bacharachs Arrangements sind nun mal auch nicht Allerweltsware. Seine Kunst bestand ja darin, eine ziemlich ausgefuchste Kunstmusik leicht und eingängig klingen zu lassen. Tom Waits ist für mich genau das Gegenteil. Er umgibt seine meist doch recht altmodischen, oft sentimalen Melodien mit den immer gleichen Tricks mit der Aura des Verschrobenen, Genialischen, und macht uns das Rumpelstilzchen. Zieht man die ganzen Kirmeseffekte ab, bleiben in der Substanz Songs, die populär genug sind, das Hollywoodstars, Operndiven, Altrocker und kölsche Mundartkünstler sie singen wollen. Tom Waits macht also auch „Populärmusik“.

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