Re: Calexico

#346293  | PERMALINK

akamas

Registriert seit: 28.03.2005

Beiträge: 5

Ein echtes Erlebnis! Wenn ihr sie euch noch anschauen wollt lest diese Review erst danach. Dann bleibt die Spannung größer.

Zunächst Iron + Wine als Support. Sam Beam erinnert mich ein wenig an Will Oldham, wie er so dasteht mit Zauselbart und akustischer Gitarre. Er spielt mehrere eigene Nummern, die Musiker von Calexico kommen hier schon ab und zu dazu, um mit den einen oder anderen Instrument auszuhelfen. Weit mehr als eine bloße Vorgruppe; Man sieht von Anfang an wie gut diese zwei Bands miteinander kooperieren. Zwischendurch wirds auch hier schon richtig rockig. Wenn das jetzt schon so gut war, wie wird dann erst der Rest? fragt man sich.
Dann Überraschung: Nach Iron and Wine spielt noch ein Special Guest: Salvador Duran. Der Mexikaner beginnt Acapella und man staunt über seine Stimme, die von opernhafter Gewalt ist. Außerdem steppt (!) er auf der Bühne, spielt akustische Gitarre und Mundharmonika. Das verleiht dem ganzen Abend einen zusätzlich exotischen Touch. Hier in Graz kam er auch beim Publikum unglaublich gut an.
Dann Calexico! Pendelnd zwischen Crazyhorseartigen Rock und amerikanischer und mexikanischer Folklore. Joey Burns wirkt sehr selbstsicher und bedankt sich ganz artig beim Publikum fürs Kommen. Viele Songs vom neuen Album Garden Ruin

Der absolute Höhepunkt kommt aber wenn nach „Crystal Frontier“ dann plötzlich ALLE auf der Bühne stehen. Iron + Wine, Calexico und Salvador Duran. Gemeinsam spielen sie „In the reins“. Man weiß garnicht mehr wohin man schauen soll, so voll ist es auf der Bühne.
Völlig unerwartet kommt dann plötzlich ein Lied aus fremder Feder. Und was für eins! „Wild Horses“ von den Stones! Eine der eindringlichsten Balladen der Rockgeschichte überhaupt. Das Publikum ist dankbar. „Burn that broken bed“ klingt wie ein Mantra. Eine Beschwörung höherer Kräfte.
Auch die Zugaben lassen nicht lange auf sich warten. „All Systems Red“ mündet in einen gewaltigen Gitarrenwirbel.
Mit dem Gefühl etwas wirklich großartiges erlebt zu haben, geht man schließlich nach 3 (!) Stunden nach Hause.

--