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nail75Ich kann diese breite Streuung bei Nolan nicht nachvollziehen. Wenn man ihn nicht mag, dann müsste man allen Filmen eine schlechte Bewertung geben.
Nö, man darf da sehr wohl differenzieren. Alle (mir bekannten) Nolan-Filme besitzen zwar eine sehr ähnliche Ästhetik und Grundstimmung, aber die Stories sind in meinen Augen sehr unterschiedlich gelungen realisiert. „The Dark Knight“ besitzt m.E. einen sehr guten Plot und eine Ausnahmeperformance von Heath Ledger, die den Film bestimmt und überstrahlt. Die Grundidee in „Inception“ wirkt dagegen viel zu bemüht und konstruiert. Die komplette Melodramen-Ebene des Films hätte er sich außerdem in meinen Augen sparen können, der Film bietet keinen Raum, um den Charakteren ausreichend Tiefe zu geben. Weder Leonardo DiCaprio noch Marion Cotillard kaufe ich ihre existentiellen Seelenqualen ab, manche Dialoge zwischen den beiden Figuren fand ich sogar richtig schlecht (z.B. der mehrmals wiederholte „growing old together“-Oberkitsch). Diese „private“ Ebene funktioniert für mich überhaupt nicht, und regt mich, wie der komplette Film (und ganz im Gegensatz zu z.B. „The Dark Night“), auch nicht zum Sinnieren an. Einige gute Ideen und die Nolan-Ästhetik, die mir ja generell nicht missfällt, bewahren den Film für mich dann doch noch davor, unter Mittelmaß zu rutschen.
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