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IrrlichtKlar, auch LAM bedienen sich aus einem Grundbausatz, aber es gib wohl wenige Kapellen, die das heute nicht mehr tun. Gibt es die denn ? Und ja, natürlich ist die Band zielgruppenorientiert, aber waren das Cure denn nicht auch ? Und so ziemlich jede Band ?
Himmel! Was schreibst Du denn da? Welche Zielgruppe bedienten denn The Cure z.B. zu ihren Anfangstagen? Gruftis? Die gab’s damals noch nicht. Vielleicht liest Du Dir nochmals mein Post durch – mit besonderem Augenmerk auf die Passage bezüglich der „optischen Anpassung“.
Es sollte Dir eigentlich nicht entgangen sein, daß es Bands gab, die sprichwörtlich „Genrebildend“ wirkten, im Gegensatz zu Bands, die sich in einer Szene breit machten – und lediglich den gesamten Habitus übernahmen. Sprich, sich in’s „gemachte Nest“ setzten. Spielt sich solcherlei in einer von engen Grenzen umzäunten Szene ab, so ist dies nicht anders als inzestiös zielgruppenorientiert zu betrachten. Schau Dir doch Outfit, Artwork, Soundmerkmale von L.A.M. an – etwas anderes als eine Befriedigung der „Schwarzen Szene“ kann man von dieser Band nicht erwarten. Anders The Cure. Deren Ambitionen waren von je her im (pop)musikalischen Sinne allgemeingültig ausgelegt. Rein thematisch wurde wohl keine streng eingegrenzte Gruppe von Musikhörern/Szenegängern angesprochen. Daß sich zu einer gewissen Zeit vornehmlich Gothics um die Band scharten war eine Laune des Zeitgeistes. Robert Smith distanzierte sich folglicherweise auch recht schnell von der Gothic-Szene. Du erkennst den Unterschied?
Ein Beispiel besonderer Art, welches Deine Pauschalbehauptung widerlegt ist das Wirken der Formation Throbbing Gristle. Als Begründer des Industrialgenres sprach die Band keineswegs nur ein „Industrial“-Publikum an (der Slogan „Industrial music for industrial people“ war eine zynische Aussage, die zu einem gewissen Grad mißverstanden wurde – und sich zu einem ausgebufften Etikettenschwindel verselbständigte), sondern gerade das Gegenteil: man versuchte u.a. mittels verstörendem Sound die Massen zu provozieren. An dem Punkt, an dem sich eine optisch erkennnbare Anhängerschaft T.G.’s herauskristallisierte, wurde diese richtiggehend manipuliert und dadurch vorgeführt – anschliessend löste sich die Band auf.
Natürlich wird es mit den Jahren für junge Bands immer schwieriger, ein eigenes musikalisches Profil zu entwickeln. Aber das Goth-Genre ist eines der am wenigsten innovativen. Die Grenzen sind zu eng gesteckt, die Erwartungen der Zielgruppe zu eindeutig (und musikalisch konservativ), als daß etwas anderes als der Baukasten nach Schema F zur Anwendung kommen könnte. Ein schwarzes Loch…
Übrigens: Die Mehrheit der Jazzliebhaber dürfte bei weitem nicht so musikalisch borniert sein, wie es die typischen Goth-Jünger sind…
Irrlicht Und naja, das Outfit…ist ja in gewisser Weise schon Grundausstattung geworden, oder ?
Diese Frage kannst Du Dir locker selbst beantworten…
IrrlichtIm Gegensatz zu einer Boygroup haben sie wenigstens Wiedererkennungswert und eigene Ideen.
Ich bitte Dich! – Überdenke bitte nochmal kurz Deinen Satz…
Irrlicht Ich halte ihre beiden ersten Alben besser wie alles von Cure.
Gute Güte!!! Ich schreibe diese Aussage Deinem jugendlichen Leichtsinn zu…
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad