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The Mirror – Gingerbread Man / Faster Than Light (Philips, 1968)
Die einzige Single einer englischen Popgruppe aus Bristol. Ich lernte sie kennen durch ihren Auftritt im Beat Club 1968. Die A-Seite ist fast schon Bubble Gum Pop. Allerdings ist der Sound, das Arrangement dann doch eher britisch und recht typisch für die Zeit mit Bläsersatz im Intro und Mittelteil sowie stark komprimiertem fettem Bass Sound. Ein hübsches Kinderlied im gut tanzbaren Mod Sound. Die B-Seite ist für Freunde des Spätsechziger Psych Pops die interessantere Seite der Single. „Faster Than Light“ mit seinen Phasing und Flanging Effekten wurde dann auch in den 80er Jahren auf einer der Rubble Compilations des Bam Caruso Labels wiederveröffentlicht. Über die Band ist leider wirklich nichts weiter bekannt. Bam Caruso brachte 1988 eine 12“EP mit vier unveröffentlichten Tracks der Band raus. Die Single, vor allem die deutsche Pressung mit Pic Sleeve, ist recht selten, aber auch nicht so sehr gesucht. Mit ca. 40-50 Euro muss man aber doch rechnen für ein gut erhaltenes Exemplar.
The Grass Roots – Midnight Confessions / Who Will You Be Tomorrow (RCA, 1968)
Ursprünglich wurde der Name The Grass Roots von Songwriter Gespann P.F.Sloan und Steve Barri 1965/66 in San Francisco für eine fiktive Band gewählt, um ihre Folkrock Produktionen im Stil der Byrds u.a. zu vermarkten. Nach einigen Fehlversuchen und Pannen fanden die beiden schließlich im Jahr 1967 in Los Angeles eine Band, die gewillt war, unter diesem Namen die Songs des Duos zu spielen. Der erste Hit war dann allerdings eine Coverversion von „Let’s Live For Today“ (Original: The Rokes, wird uns hier früher oder später auch noch beschäftigen). 1968 zerbrach die Partnerschaft von Sloan und Barri. Der dritte und bis dahin größte Hit der Grass Roots war dann im Herbst 1968 „Midnight Confessions“ aus der Feder von Lou Josie (ein Rockabilly Sänger und Gitarrist, der vor allem in den Fifties ein paar kleinere Erfolge hatte), produziert von Steve Barri in einem an Motown orientierten Sound mit Bläsern und typischen Bass und Drum Breaks. Der Song ist ein echter Ohrwurm. Ein relativ simples aber äußerst effektives Liebeslied. Uptempo, druckvoll, mitreissend. Der Gesang leicht nasal klagend. Die B-Seite, eine Eigenkomposition zweier Bandmitglieder, ist dagegen eine typische Blues orientierte Westcoast Rocknummer. Ziemlich unscheinbar und nicht sehr bedeutsam. Die Single war in Deutschland wohl kein Hit, auch wenn sie damals öfters im Radio lief. Wie selten oder teuer sie ist, kann ich nicht genau sagen. So um die 8-10 Euro vielleicht.
Grapefruit – Deep Water / Come Down To The Station (RCA, 1969)
Die letzte Single in dieser Sechser Runde kommt von der englischen Band Grapefruit, die einige sehr schöne Psych und Beat Pop Singles in den späten Sixties veröffentlichte. „Deep Water“ ist vielleicht nicht ihre beste Single, aber der treibende Bass und das gesamte druckvolle Arrangement mit Bläsern und Motown orientierter Percussion machen die Nummer auch zu einem Power Pop Vorläufer, wie ich finde. Die Single lief im Sommer 1969 ständig im Radio. Jedenfalls erinnere ich mich, dass ich im letzten mit meinen Eltern gemeinsam verbrachten Sommerurlaub im Weserbergland diese Nummer sehr oft in meinem Kofferradio hörte. Die B-Seite ist eine zeittypische britische R&B Nummer, die entfernt an Cream oder ähnliche Bands erinnert. Nicht schlecht, aber auch nicht herausragend. Diese Single ist weder selten noch teuer. Mit 4, maximal 6 Euro ist man dabei.
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