Re: Franz Ferdinand

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go1
Gang of One

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Franz Ferdinand: ****

Das Album ist im letzten Jahr reichlich overhyped worden, das gebe ich zu. Aber: Wenn sich jemand die Platte wegen des Hypes gekauft hat, weil so viel darüber geredet und geschrieben wurde, und dann hat sie ihm nicht gefallen und verstaubt seitdem im Regal – da habe ich kein Mitleid und kein Verständnis. Man sollte eine Platte nicht deshalb kaufen, weil sie von vielen hoch gelobt wird – glaubt nicht dem Hype, glaubt euren Ohren. Ich habe seinerzeit „Darts of Pleasure“ gehört und wusste gleich: ich mag diesen Sound, das ist was für mich. Mit einiger Vorfreude habe ich auf das Album gewartet – nicht lange, weil ich erst spät Notiz genommen habe – und, wow, meine Erwartungen wurden noch übertroffen: da waren Songs, die sogar noch toller waren als „Darts of Pleasure“: „Take me out“ natürlich, „The Dark of the Matinee“, „This Fire“ und (besonders) „Michael“, mein zweitliebstes Stück hier. 11 Songs, 10 Hits; nur „Cheating on you“ fällt etwas ab. Wunderbar! Die Band hat „music for girls to dance to“ versprochen (in einem Presseinfo) und dieses Versprechen auch gehalten – mit Schwung, Melodien und einem guten Beat. Nebenbei wurden noch die „beautiful boys on a beautiful dancefloor“ gefeiert, was eine gute Sache ist. Franz Ferdinand haben aus den Materialien des Artschool-Punk tolle Popsongs gebastelt. Bei dieser Party bin ich gern dabei! Die Musik ist sicher nicht besonders originell, sondern lässt eben die New Wave aufleben; jedoch schafft es die Band, ihre vielen Einflüsse gekonnt zu verschmelzen. Ich ziehe einen Stern ab, weil Sounds und Texte nicht wirklich „deep“ sind, es nicht so viel zu entdecken gibt. (Die Platte gefällt einem entweder gleich oder gar nicht.) Aber das Album ist und bleibt ein großer Spass. Hedonistisch und stylisch. Don’t believe the backlash!

„It’s always better on holiday
So much better on holiday
That’s why we only work when
We need the money“

Wenn ich mich richtig erinnere, hat die Spex seinerzeit in ihrer lobenden Besprechung folgendes gesagt: Alle in der Redaktion können schon was anfangen mit der Platte, sie ist nicht schlecht; vor allem aber finden wir es gut, wenn der ganze Rummel dem verdienten Indielabel Domino größere Einnahmen verschafft.

Update:
Franz Ferdinand * * * *
You could have it so much better * * *

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To Hell with Poverty