Re: Pressemappe

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sido

Registriert seit: 22.03.2005

Beiträge: 1,678

@ filmstyle
ich denke nicht, das es notwendig war, sich für diesen einen beitrag gleich im „rolling stone forum“ anzumelden – vor allem weil du hier auch an der falschen adresse bist. wenn das eine art offener brief an specter & konsorten werden soll, dann empfehle ich dir das aggro-board. denn hier im forum wird deinen beitrag bestimmt keiner von den eigentlichen adressaten (fler, specter usw.) lesen, soviel ist mal sicher. im aggro-board treiben sich die besagten herren hingegen auch selbst mal ab und zu herum.
des weiteren sind die jugendlichen von heute nicht so dumm, wie du glaubst – trotz viva-dauerberieselung. deshalb bitte keine pauschalverurteilungen, denn mit aussagen wie „alle aggro-hörenden jugendlichen sind doof und nicht in der lage das entsprechend zu reflektieren und zu hinterfragen“ bist du auch nicht viel besser als ein großmäuliger rapper der sich hinstellt und scheisse vom stapel lässt wie „alle frauen sind fotzen“.

@ otis
du wirfst sido dummheit vor und beziehst dich dabei auf aussagen die er im interview mit´m stern getätigt hat. dummheit und intoleranz lassen sich aber vielmehr auf seiten der jugendschützer feststellen. da wirft einer sido „Verherrlichung von sexueller Gewalt gegenüber Kindern“ vor – weil da eine – vermeintlich – 13jährige (die fiktive katrin) anal penetriert wird. die kunstfigur sido (früher gab es mal so etwas wie ein lyrisches ich… aber so etwas ist der bpjm wohl unbekannt) erzählt in besagtem song, das seine vorliebe für analsex mit 13 begann und er diese mit einer gleichaltrigen partnerin auslebte. das ignoriert der herr aber, und so sido wird also mal eben schnell zum kinderschänder erklärt – alles klar… wäre ich an stelle von specter, würde ich hier mal ganz schnell einen anwalt einschalten und den besagten herrn wegen rufschädigung verklagen!!!
was man von indizierungsverfahren zu halten hat, hat bass sultan hengst mit seinem track „fick index“ eigentlich schon abgedeckt. das wir uns in deutschland immer noch in einem überwachungsstaat befinden, dürfte klar sein, wenn nämlich die grenzen des jugendschutzes (der durchaus zu loben ist) enden und erwachsenenbevormundung beginnt. es gibt etwa 200 spielfilme die man sich überall auf der welt ansehen darf, nur nicht in deutschland – unter anderem filme von renommierten regisseuren, die später filme wie „spiderman“ oder „herr der ringe“ gemacht haben.
einen ähnlichen weg schlägt die bpjm jetzt auch in sachen hiphop ein. das der aus berlin stammende immerschon härter war als die studentenmucke aus der schwäbischen provinz etwa, dürfte klar sein.
das man nicht glauben sollte das minderjährige unreflektiert alles glauben was man ihnen vorsetzt oder erzählt dürfte allerdings auch klar sein. wenn arnold schwarzenegger als terminator durch die gegend ballert, denkt auch keiner das sei ein richtige roboter. ich denke, viele minderjährige können besser zwischen realität und fiktion unterscheiden als es frau monssen-engberding (berühmt-berüchtigt für ihre schnellverfahren-indizierungen in den 80ern, u.a. „zombie“ und „man-eater“) und ihre kollegen es vielleicht wahrhaben wollen.
ein 12jähriger mag den „arschficksong“ toll finden – allerdings stößt er sehr bald an seine grenzen, wenn er mit seiner gleichaltrigen freundin die aussage des liedes nachspielen möchte. die wird ihm schon sagen, was sache ist – und ehe sich unser kleiner möchtegerngangster aus dem beispiel umkucken kann, ist er wieder auf dem boden der tatsachen zurück.
es herrscht momentan eine regelrechte indizierungswut – b-tight, bass sultan, orgy, savas. und nun fordert so eine schnepfe von der spd auch noch ein sendeverbot von aggro-videos. na besten dank auch! man hat nun also ein neuen sündenbock gefunden – in den 80ern waren es die gewaltfilme, in den 90ern dann computerspiele und jetzt ist es eben hiphop, der jugendliche zu frauenfeindlichen brutalen monstern werden läßt. also leute, das glaubt ihr doch im ernst nicht!
vielleicht denkt mal jemand bei zeiten daran, das es nicht die musik ist die jugendliche hören, die sie verroht, sondern die verhältnisse in denen sie aufwachsen.
man muss berliner hiphop nicht mögen, aber es ist eine ganz andere sache, kunstwerke (und das meine ich hier völlig neutral) verbieten zu wollen. im land von bücherverbrennungen und intellektuellenvertreibungen hat so etwas immer einen schalen beigeschmack für mich. jugendschutz in allen ehren, aber totalverbote gehen zu weit!
gruss simon

ps: desweiteren möchte ich darauf hinweisen, das sido mit bürgerlichem namen NICHT paul würdig heisst. auch das ist nur ein künstlername.

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ich verhandle nicht mit psychopathen[/b]