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Gleich zwei Vertreter der sog. Hamburger Schule (im weiteren Verlauf „deutschsprachiger alternativer Gitarrenrock“ genannt – daG) konnte ich gestern abend in Münster sehen und hören. Kettcar, die ihr neues Album mit Live-Konzerten bewerben und dementsprechend gut gelaunt und gestimmt zusammen spielen, treten als zweite Band auf. Vor ihnen spielte noch „Marr“ ebenfalls aus Hamburg und zu drei Vierteln aus Tomte bestehend. Der Sound klang etwas undifferenziert und der Sänger klang verdammt nach Cure. Gewöhnungsbedürftig, aber gute Bass- und Schlagzeugarbeit.
Kettcar dann mit einem viel besseren Sound (ich glaube nicht, dass hier der alte Mischer-Trick angewendet wurde) und den eingigeren Songs. Es wird viel über endgültige Abschiede gesungen, über Blut, Tränen, Trauer und Landungsbrücken. Ob gewollt oder nicht, die Texte sind, wenn sie persönlich werden nicht immer nachvollziehbar. Aber das ist ja auch ein anderes Leben.
Tomte sind auch gutgelaunt, wie meistens und spielen eine Playlist und Versionen, die man so noch nicht gehört hat. Sicherlich eben ein paar neue Songs, aber speziell bei dem Mitgröhl-Pogo-Stadion-Hit „Korn und Sprite“ steht Thees Uhlmann alleine mit seiner Gitarre da. Es wird fast eine Swing-Version. Sehr schön. Zum Schluß dann „Mit dem Mofa nach England“ in einer sehr langen narkotisierenden Version. Alles in allem ein schöner Abend in gemütlicher Atmosphäre.--
Das fiel mir ein als ich ausstieg.Highlights von Rolling-Stone.deZum 60. Geburtstag von Eddie Vedder: Sänger für die Verlorenen
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Werbungtomte in münster 05.10.2003
nun ja, knapp ein jahr nach dem obigen post kann kl seine heutigen eindrücke vom münsterischen konzert schildern. ich für meinen teil beschränke mich auf die darstellung des publikums. kann ich die anteilnahmslosigkeit die der vorband entgegenschlug (irgendeinem jungen mit irgendeiner gitarre) nachvollziehen, war mir diese lethargie während des konzertes von tomte doch arg fremd. nicht nur thees „frötzelte“ („so sagt man in schwäbisch-gmünd“) und er hätte zu einer wahren „publikumsbeschimpfung“ durchaus alle rechte auf seiner seite gehabt, auch ich dachte, dass man der monatlichen erfindung neuer generationen im spiegel nun locker eine hinzufügen könnte: generation lahm. ein solches desinteresse um mich herum, ist mir noch bei keinem konzert begegnet. rechts neben mir war ein kaffeekränzchen, mal auf dem boden, mal stehend, aber immer missverstehend der wirklich amüsanten ansagen von thees uhlmann. vor mir wurde geknutscht als gäbe es kein morgen (gelegentlich unterbrochen von übelkeitskommentaren von zuviel afri-cola) oder wild getanzt, wozu auch immer, aber definitiv nicht zu der gerade gespielten musik. ein mädchen starrte direkt neben mir auf den pfeiler, aber definitiv nicht oder nur selten zur bühne. und neben diesem pfeiler saßen zwei mädels, die röntgenaugen besitzen müssen, oder aber nichts sehen wollten. hören wollten sie die band aber auf gar keinen fall, da sie sich unentwegt unterhielten. und nachdem tomte das set mit „schreit den namen meiner mutter“ beendeten, rief tatsächlich keiner zugabe, nur herr uhlmann, dem das auch aufgefallen war. es gingen sogar schon die ersten (z.b. die pfeilerweiber). nee. münster. das war nichts! nachsitzen!
einen niedersächsichen händedruck gibt es aber nochmal nach osnabrück an kritikersliebling und bandkollegen! vielen dank für die cd . und ich wünsche euch, dass – wenn ihr mal in ms spielen solltet- ihr niemals ein solches publikum bekommt!--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ich bin dafür, in Münster das Eintrittsgeld zu verdoppeln .
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Tja, wie war es denn?
Herberts Kommentar passt ganz gut, denn das haben wir (Dominick B. und ich) auch beschlossen. Ausgrenzung durch Preistreiberei. Wer dann noch kommt, der guckt und ruft auch Zugabe. Soviel dazu.
Die Musik kam diesmal, wie immer, auch von Tomte. Begrüßt wurde man mit „Für immer die Menschen“. Danach wechselten sich Klassiker und Aktuelles ab. Dazwischen die stets amüsanten Ansagen eines Thees Uhlmann, der sehr aufgeräumt schien und gern von der Gewaltbereitschaft innerhalb der Band erzählt. Naja, was man da so sagt, Gewalt-Exceltabelle usw. Ich hatte den Eindruck, dass Tomte und hier wohl der Frontmann erst zum Schluß Betriebstemperatur erreichten, um sich dann wirklich offen zu präsentieren und mitzureißen. Es gab eine sehr intensive Version von „Mit dem Mofa nach England“, dass sich als Titel zwar plakativ liest, musikalisch aber durch ruhende Unruhe besticht und einen dermaßen in Anspruch nimmt, dass es eine Freude ist. Zwischenzeitlich blickte man zum Boden zur Decke, zu den Knutschenden, denen der Geifer aus den Mundwinkeln floß. Mir lief das Wasser den Rücken runter. Es brach nochmal los, das Soundgewitter, um die Münsteraner Freikarten-Besitzer schlußendlich in den wohlverdienten Wochenanfang zu entlassen.Und nun doch noch mal zu den Münsteraner Pressevertretern, die allesamt schwer komisch sind – unfreiwillig. Es fing schon vorher draußen an, als ein „Ich-hab-schon-alles-gesehen-und-ich-Regel-das-mal-eben“-Typ im Stechschritt, die Wartenden ignorierend, zwei Bekannte im Schlepptau, irgendwas von Tocotronic faselnd an uns vorbei zum Eingang (Gästeliste natürlich) stürmte. Toll und boah.
Zeig mir deine Frisur und ich sage dir, was du für Musik hörst. Tomte ziehen in Scharen diese schlecht frisierten und degenerierten Oasis-Heinis an, die ebenfalls wichtig wichtig überall im Weg stehen und in diversen Online-Magazinen schreiben oder wenigstens einen kennen, der das mal gemacht hat, aber jetzt in Hamburg lebt oder wenigstens in Maschen, um dort in denselben zu hängen.
Erfreulich waren die wenigen Sportjackenträger. Sonntags macht man sich schön fürs Konzert und zieht sich lieber hautenge Pullover an.
Da ich Tomte ja schon hundertmal gesehen habe (und-ich-regel-das-mal-eben), konnte ich mir in Ruhe die Begleiterscheinungen antun. In mir schwoll etwas an, das sagte: Ich möchte nie ein Rockstar sein…Timo (der Schlagzeuger) meinte, Thees hätte seine Ansagen im Begemann-Style gebracht. Sach ich mal so.
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Das fiel mir ein als ich ausstieg.*shock* Das war gestern????? Da wollte ich doch hin. Wieso habe ich das denn vergessen??? Da gibt es in meiner Heimatstadt sowieso nur eine Hand voll vernünftiger Konzerte pro Jahr und dann vergesse ich das auch noch!
:aahhhhh:--
I´m Afraid Of Americans -
Schlagwörter: Kettcar
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