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Die Diskussion, aus der heraus der Post stammt, den Du oben angeführt hast, ist so nicht mehr vorhanden, da gab es noch andere Missverständnisse. Ich will hier auch keine Sozialdebatte lostreten oder den Blues als solchen losgelöst von Hendrix diskutieren, dafür gibt es andere Threads. Es ging um die Frage, ob der Blues von US-Amerikanern authentischer wäre als der der British-Blues-Invasion. Und es ist sicherlich so, dass das, was den Blues in seiner Entstehung geprägt hat, also die Ursuppe des Blues ihre Wurzeln in der Rassentrennung in den USA hatte. Insofern hat Hendrix da sicherlich noch mehr von der Ursuppe gelöffelt als die weißen Jungs in London. In den letzten 30 Jahren habe ich jedoch viele Interviews mit schwarzen Bluesmusikern gelesen bzw. hatte selbst die Gelegenheit zum direkten Gespräch und wenn es um die Frage ging: Can white people play the blues? kam fast immer ohne Vorbehalt die Aussage, dass es viele Weiße gäbe, die auch von schwarzen Bluesmusikern bewundert und geschätzt wurden. Und die Passage, die Du ansprichst, hat etwas mit meiner Überzeugung zu tun, dass Menschen, die in besseren Umständen leben, nicht automatisch glücklicher sind als Menschen in schlechteren Umständen. Also im Umkehrschluss: Auch Menschen, denen es eigentlich ganz gut geht, können in eine Gefühlslage kommen, in denen sie „den Blues haben“. Nimm nur Liebeskummer – den gibt es völlig unabhängig vom sozialen Status. Und Liebeskummer macht einen sehr großen Anteil der Bluestexte aus.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue