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Da vorhin die Frage gestellt wurde, wer die geistigen Verwandten, bzw. Nachfolger von Hendrix waren möchte ich hier eine etwas triviale These (aus dem Bauch raus und als jemand mit geringem musiktheoretischem Hintergrund) aufstellen. Ich denke, daß es stimmt was vorhin gesagt wurde: Hendrix war nicht wirklich stilbildend (außer vielleicht in gewisser Hinsicht im Jazzrockbereich aber sicherlich nicht in dem Sinne wie z.B. Sex Pistols), eher war er ein Vollender (bzw. fügte divergierende Stile zu einem sehr überzeugenden Ganzen zusammen). Abgesehen von seinen überragenden Songwriterqualitäten lag eine wesentliche Bedeutung von ihm darin (wie vorhin richtig angemerkt), daß er die Soundmöglichkeiten seiner E-Gitarre, bzw. Amps erforschte und ausreizte, er also die E-Gitarre auch als solche spielte. Insoweit wäre ein geistiger Verwandter Roland Kirk, der z.B. die Möglichkeiten des Saxophons dadurch erweiterte, daß er mehrere gleichzeitig spielte oder seinen Sound mit obskuren Instrumenten anreicherte. Die eigentlichen Nachfolger (oder geistigen Verwandten wenn man so will) sind also meiner Meinung nach Bands wie Sonic Youth oder z.B. Brian Eno (ein großer Bewunderer von Hendrix), denn beiden ging es u.a. um die Erforschung/Erweiterung der Klangmöglichkeiten, bzw. die Erforschung ihrer Instrumente/Elektronik und eben nicht Gitarristen die „wie Hendrix spielen“.
Ansonsten noch eine kleine Anmerkung zu Boxsets, bzw. Veröffentlichungen nach seinem Tod (von denen ich auch viele besitze- einige sind hervorragend wie die BBC-Session, keine erreicht aber wirklich die Originalalben) oder den X-Versionen von First Ray of the New Rising Sun. Gerade bei Hendrix habe ich immer ein wenig Bauchschmerzen, da ich mich immer frage: Hätte ein Musiker wie Hendrix diesen Veröffentlichungen zugestimmt, wenn er noch leben würde?
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