Re: Handpicked Treasures Of Jazz

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redbeansandrice

Registriert seit: 14.08.2009

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katharsis
Duke Jordan dagegen ist einer meiner liebsten Trio-Pianisten. Sehr im Bop verordnet, aber zu gleich unglaublich leichtfüßig und lyrisch. Seine Steeplechase-Aufnahmen gehören für mich mit zu den besten Trio-Platten.
Kurz gesagt, Garland war vielleicht stilbildend, Pearson und Jordan „nur“ eigenständig.

Ich seh Duke Jordan eigentlich mindestens so stilbildend wie Garland… bzw… was mir an dem Wort stilbildend nicht so ganz passt, ist, dass es irgendwie impliziert, dass Imitatoren zu haben eine Voraussetzung sind – und das ist offensichtlich kein wirklich gutes Maß für Individualität [Monk…]… aber mal gesetzt „stilbildend“ ist der große Bruder von „eigenständig“… dann finde ich, man muss Jordan zusammen mit Al Haig schon einen guten Teil des Kredits für die Erfindung des im modernen Jazz dominierenden Klavierstils geben: klar, am Anfang waren Monk und Bud Powell… und wie fast alle anderen schließen Haig und Jordan an Powell an; aber für meine Ohren haben die beiden den Stil von Powell doch ein gutes Stück abgewandelt, jetzt stoß ich wieder an meine intellektuellen Grenzen :-) für mich schmecken die beiden deutlich anders, sind viel lyrischer als der etwas rumpeligere, rhythmischere Powell, auch ein gutes Stück leichtfüßiger, Weißwein gegen Rotwein, was weiß ich (Powell ist der Rotwein); ich glaub, die Individualität von Jordan und Haig geht ein bißchen dadurch unter, dass es kurze Zeit später dutzende Ableger von Powells Stil gab – und mein Eindruck ist, dass Leute wie Tommy Flannagan, Hank Jones, Barry Harris mindestens so sehr von Haig/Jordan herkommen wie von Powell direkt… was deren Individualität weiter untergräbt… und ich find die lyrischen Qualitäten von zB Duke Jordan werden – so viel bis heute im Bebop Stil Klavier gespielt wird – kaum von anderen Pianisten erreicht… (also klar, Bill Evans ist auch lyrisch… Keith Jarrett auch – aber das sind andere lyrischs)

@katharsis: :-) muss zu meiner Schande gestehen, deinen Post vor meiner Antwort nicht gründlich gelesen zu haben, da steht es ja, Lieblingspianist, leichtfüßig, lyrisch… zusammen mit der Tatsache, dass er einer der ersten Pianisten des modernen Jazz war reicht das doch allemal für den Olymp…

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