Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Solokünstler › Lead Vocals: Keith Richards – 20 Flicks!
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Aus gegebenem Anlass (40 Licks) möchte ich mich mal über den Leadvocalisten Keith Richards etwas ausgiebiger auslassen.
1. Salt of the earth:
Enter Keith Richards – Lead Vocalist! Nur für die erste Strophe räumt Jagger das Feld. „Let’s drink to the hardworking people!“ Ein Auftakt, der Lust auf mehr macht!2. You got the silver:
Ein paar Monate später darf Keith dann ganz ran. Und er macht eine gute Figur dabei. Heiser aber kraftvoll mit tollen Bluesphrasierungen im Gesang geht er nach der ruhigen ersten Stophe später richtig ab.3. Happy:
Seine Exile-Paradenummer findet zu Recht ihren Weg auf 40 Licks. Wild und ungestüm mit Zeilen, die sein Image als wilder Rock’n’Roller zementieren: „I never kept a dollar past sunset – always burned a hole in my pants – never made a schoolmama happy – never blew a second chance!“ Toll auch die Liveversionen aus den 70s. 72/73 übernahm meist Jagger nach den ersten Strophenzeilen die Leadvocals, die Keith bruchstückhaft, aber leidenschaftsvoll hervorstößt. Die Version auf „Love you Live“ ist ein Höhepunkt des ansonsten eher schwachen 76er Livealbums. Hier ist Keef von dem Intro-Schrei „Yeeaaahiiyea!“ bis zum Finale voll dabei.4. Coming down again:
Auch auf „Goats head soup“ durfte er ran. Ein zerbrechlicher Blues, dessen Titel Programm ist. Die Blaupause für viele Keith-Tracks, die folgen sollten.5. Before they make me run:
Auf „Some Girls“ kam die Fortsetzung von „Happy“ – 6 Jahre und viele Entziehungskuren später! Keith gibt sich gereift „I will walk before they make me run“ aber nicht geläutert „I did alright and had my fun!“. Rock’n’Roll!6. We had it all:
Dieser unveröffentliche Song aus den Paris-Sessions 77/78 wird im Internet (T Seals/D Fritts) als Komponisten zugeschrieben – ich dachte lange, dass Keith diesen Song über seine Beziehung zu Anita Pallenberg, die um diese Zeit in die Brüche ging, geschrieben hatte. Sei’s drum. Keith am Piano mit Zeilen wie „I know that we can never lives these times again – So I’ll let these dreams take me back to where we’ve been – Then I stay there with you just as long as I can – Oh, it was so good, when I was your man“. Meiner Meinung nach die schönste Ballade, die Keith je gesungen hat. Ich hoffe, dieser Track wird irgendwann noch mal offiziell veröffentlicht.7. All about you:
stammt aus der gleichen Zeit und ist Keith’s zweitschönste Pianoballade. Die Zeilen sind allerdings alles andere als süß, wenn Keith hier tatsächlich über Jagger singt, ist das ganz schön heftig! („I’m so sick and tired of hanging around with jerks like you!“) Live kam der Songs auf der Bridges-Tour 1997 zum ersten Mal ins Programm, da konnte Keith aber leider nicht mehr so schön bluesig singen…. Dafür widmete er den Song einige Male Elton John, mit dem er damals etwas Ärger hatte.8. Little T & A:
„She’s my little Rock and Roll….my tits and ass with soul, baby!“ Ein fröhlicher Partyrocker, der mir jedesmal beim Hören gut Laune macht! Keith musste 5.000,- Pfund in die Chauvi-Kasse zahlen und tat das mit einem breiten Grinsen!9. Wanna hold you:
Ein fast Beatles-mäßiger Song, sehr poppig, trotzdem rockig, auch auf der Bridges-Tour uraufgeführt – ein unterschätzter Rohdiamand vom oft gescholtenen „Undercover“-Album.10. Feel on Baby:
Ein Reggae von Undercover, der über die Länge von 5 Minuten langweilt, aber Keith als Roots-tauglichen Reggaeinterpreten qualifiziert.11. Too Rude:
Noch ein Reggae, diesmal aus der Feder von Lindon Roberts, der allerdings sehr kurzweilig daherkommt. Mitte der 80er verändert Keith seinen Gesangsstil von heiseren Rockgesang hin zu einer eher klassischen Gesangtechnik mit gestützten Tönen (wahrscheinlich hat er Gesangsunterricht bekommen!), was man bei Too Rude erstmalig positiv vermerken kann. Dass diese Gesangstechnik auch ihre Schattenseiten hat, kann man in den folgenden Jahren leider auch hören.12. Sleep Tonight:
Ein schöner bluesiger Abschluss des „Dirty Work“-Albums, einmal wieder Keith auf Spuren von Tom Waits (oder andersrum?). Ron Wood spielt Schlagzeug! In einer Linie mit „Coming down again“ und „All about you“ kann man hier schon merken, wie sich Keith’s Gesangstil mit den Jahren geändert hat. Kommt aber noch gut auf diesem Track.Dann kam das erste Soloalbum, das Keith als bemühten Sänger (mit Stütze und so) zeigte. Bei manchen Tracks brach noch der ungestüme Rock’n’Roller durch aber im Grunde genommen klang der Gesang nur in Verbindung mit den groovieren Tracks gut, als Rock’n’Roll-Sänger konnte Keith mit seinem neuen Gesangsstil nicht mehr punkten (anders als noch auf Happy bis Little T&A)!
13. Can’t be seen:
Der letzte Rocksong, den Keith bei den Stones sang. Ein Eiertanz zwischen hohen, gestützten Tremolotönen und einem gerotzen „Oh Shit“. Der Versuch, Melodiebögen, die nicht auf einer Tonhöhe bleiben, sondern die Tonleiter rauf und runter springen, in einen Rocksong zu integrieren bleibt ein gemischtes Vergnügen. Wenn man die „Happy“-Liveversion von der Steel Wheels-Tour hört, merkt man dass Keith mit seinem Gesang auch einen unverwüstlichen Gassenhauer lächerlich machen kann.14. Slipping away:
Dei Blaupause für den „neuen“ Keith-Song. Halb gesprochen, halb gesungen, mit gestützter, dann wieder brüchiger Stimme. Rock’n’Roll ist das nicht mehr. Blues auch nicht. Die Version von „Stripped“ kommt, finde ich besser als die auf „Steel Wheels“.15. The Worst:
Den Titel bleibt nicht viel hinzuzufügen. Keith nimmt das alte 60s-Schreckgespenst „Würden sie ihre Tochter mit einem Rolling Stone ausgehen lassen?“ auf und variiert den „neuen“ Keithsong mit Fiddle und Steelguitar in Richtung Countryballade. Wer’s mag…16. Thru and thru:
Dieser Track fängt zwar auch wie ein „neuer“ Keithsong an, schafft es dann jedoch sehr überraschend und kraftvoll zu werden. Klar wäre es schön wenn der alte Keith diese Zeilen heiser und ungestüm hervorgebracht hätte, aber insgesamt finde ich diesen Track relativ gelungen, besser als „The worst“ auf jeden Fall!17. You don’t have to mean it:
Mal wieder ein Reggae, das ist okay, das passt noch am besten zum Gesangsstil. Manche Phrasierungen kommen hier wirklich gut als eine Art Ragga-Unikum rüber, doch die immer wiederkehrenden hohen Töne mit Tremolo machen daraus wieder eine Art Karaokenummer.18. Thief in the night:
Hat mich am Ende der Bridges-CD immer gelangweilt, war immer das Signal zur Wiederholung von vorne oder CD-Wechsel. Live kam die Nummer auf dem Hamburger Konzert auch überhaupt nicht, dafür gefällt mir aber die Live-Version auf „No security“ relativ gut. Woran es liegt? Keine Ahnung. Die Rückwärts-Besenschläge am Anfang der Studioversion kommen eigentlich ganz gut. Zu lang, zu wenig abwechslungsreich, zu wenig originell…19. How can I stop?:
Knapp 7 Minuten wird hier ein Thema variiert ohne dass musikalisch oder textlich viel passiert. Als Dreiminüter wäre der Song ausreichend umgesetzt. Langweilig. Klingt wie ein Hiddentrack und wäre eventuell als solcher noch besser auf dem Album platziert.20. Losing my touch:
Die aktuelle Variante des Keithsongs. Klingt wie „Thief in the night“ oder „How can I stop“ mit etwas weniger Soul und ist, man kann es kaum glauben, noch langweiliger! „Losing my ta-ha-hatsch“ singt (oder besser: keitht) unser alter Held. Was er damit meint, erläutert er nicht allzu explizit. Fällt ihm jetzt etwa auch auf, dass seine Auftritte als Leadsänger mittlerweile vielleicht etwas abgehoben vom Geschmack seiner Fans sind?Lieber Keith, ich hoffe, Du begeisterst uns noch lange mit Deiner Gitarre, aber lass es sein mit dem Gesang!
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WerbungSehr gute Arbeit, hier kann der geneigte Zuhörer/Leser einiges erfahren.
DankeMfG
Lars--
LARS ist nur eine Abkürzung: Like A Rollin' Stoneaußer den drei ersten muß man nichts kennen….oder ???
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slipping away im stripped gewand. und before they make me run mag ich auch noch.
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außer den drei ersten muß man nichts kennen….oder ???
Also ich finde die Tracks bis einschließlich „Little T+A“ alle klasse. Danach kamen in den Mitt-80ern noch einige schöne Sachen (siehe oben), aber vor allem in den 90s war der Output komplett verzichtbar.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueJan, du wirst mir immer sympathischer!! Endlich mal jemand, der Keith‘ Songs unter die Lupe nimmt. Ich möchte deine 20 Flicks gar nicht weiter kommentieren, da gäbe es sicher ein paar abweichende Meinungen, nein, ich möchte noch was ergänzen:
Auf der Eileen-Japan-Maxi sind zwei Stücke drauf, die so unglaublich sind:
Key To The Highway … Nie war so wertvoll wie damals…
Und ich sage dir: Er darf nie aufhören zu singen…
:twisted:
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IT'S ONLY ROCK'N'ROLL (BUT I LIKE IT)...
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Prima Liste! :twisted:
Wenn ich die gemacht hätte, dann wäre „Slipping away“ (von „Stripped“) auf 1 gelandet, vor „Happy“. Und dann wäre die Liste zu Ende gewesen.
Lieber Keith, ich hoffe, Du begeisterst uns noch lange mit Deiner Gitarre, aber lass es sein mit dem Gesang!
Bloß die beiden darfst Du ewig singen.
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@ Les Paul, dass diese Liste chronologisch geführt ist und nicht nach Vorlieben ist aber klar, oder?
Happy kann er meinetwegen, so wie er es seit 89 singt auch sein lassen.
Für mich war das heisere, atemlose Herausbringen der Strophen ein wichtiger Bestandteil des Songs. So wie Keith den heute singt, fände ich es besser, wenn Jagger den singen würde. Ehrlich!@ Glimmertwin:
Er darf nie aufhören zu singen…
Um’s nochmal deutlich zu machen:
Auf den meisten der Stones-Gigs, die ich nach 89 gesehen habe (ich glaube es waren 8) war Keith’s Gesangeinlage bestenfalls rührend.
Eine echte Ausnahme war Hockenheim dieses Jahr, wo er sehr präsent und überaus gutgelaunt „You don’t have to mean it“ und „Slipping away“ richtig gut brachte! Und Waldbühne 98, da hat er ein sehr gutes „Thief in the night“ gebracht.
In der Münchener Olympiahalle war z.B. Slipping away für’n Hintern und „Before they make me run“ na ja, halt irgendwie rührend – aber nicht gut!!!--
Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue@ Jan:
Ich habe mittlerweile mehrere Tour-Eröffnungskonzerte gesehen, da war er tatsächlich desöfteren ’neben der Spur‘. Aber es gab dieses Jahr einen wirklich unglaublichen Höhepunkt und zwar in Oberhausen:
Keith sang Thru And Thru, auf dem Video Screen strahlte er dabei mit dem Mond um die Wette… Da lief es sogar einem alten Konzerthasen wie mir eiskalt den Buckel runter… Da war sie wieder, die Magie, die Keef zeitweise umgibt!
:oops:
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IT'S ONLY ROCK'N'ROLL (BUT I LIKE IT)...Und natürlich darf man auch sein Solo-Schaffen nicht vergessen:
„Take it so hard “ würde ich auch noch mit in die Liste aufnehmen, sowie „How I wish“ –
Auf dem Live-Album mit den X-Pensive-Winos singt er auch sehr geil, die darauf enthaltene Fassung von „Happy“ gehört auch zu den besseren!!!
______________„I’m a prisoner of Rock’n’Roll!“
www.saffer-music.de--
Saffer on myspace: http://www.myspace.com/stefansafferIch habe mich hier auf Keith's Schaffen mit den Stones beschränkt – die Idee war damals mit der Veröffentlichung von 40 Licks gekommen, weil da dieses unsägliche „Losing my ta-ha-hatsch“ drauf war… :kotz:
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueUnd natürlich darf man auch sein Solo-Schaffen nicht vergessen:
„Take it so hard “ würde ich auch noch mit in die Liste aufnehmen, sowie „How I wish“ –
Auf dem Live-Album mit den X-Pensive-Winos singt er auch sehr geil, die darauf enthaltene Fassung von „Happy“ gehört auch zu den besseren!!!
Stimmt!!
Ich hab ein Live Video vom Konzert aus Köln, zur Zeit der ersten Solo-LP, und besonders „Happy“ und „Gimme Shelter“ treiben mir immer wieder die Nackenhaare hoch.
Und aufhören zu singen darf er nicht ! :twisted: :gitarre:--
Doch viel,viel lauter noch sind die, die nix zu sagen haben... [/SIZE]Das Köln-Konzert war von 93 bei der Tour zum 2. Album.
Und mir wäre es recht wenn er nicht mehr versuchen würde (klassisch) zu singen, sondern wieder mehr heiser, bluesiger, wilder seine Stimme einzusetzen!--
Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueDas Köln-Konzert war von 93 bei der Tour zum 2. Album.
Sieht aus als hätten sie sich für ihre Tour Zeit gelassen. So 29 Jahre.
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dead finks don't talkDAS 2. SOLOALBUM!!! :-x
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue -
Schlagwörter: Keith Richards, The Rolling Stones
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