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nail75Ich fand die Editors im Gegensatz zu Coldplay schon immer komplett uninteressant, daher ganz kurz zu Coldplay. Man muss ja keineswegs Journalist sein, um den Wandel von Coldplay hin zum überproduzierten Gigantomanismus nicht gut zu finden. Ich mochte die ersten beiden Alben sehr gerne, danach wurde die Musik zunehmend unpersönicher, weil alles immer voll auf Anschlag gedreht war. Alles war voll mit Schnickschnack, Produktionsideen, Effekten – dabei waren Coldplay immer am besten, wenn die Songs ganz schlicht und elegant waren. War nicht Clocks einer ihrer größten Hits? Und hatte das Lied nicht dieses grandiose Klavierintro? Coldplay sind ein Beispiel dafür, wie eine Band aus den Augen verliert, was sie groß macht.
captain kiddAlso den größten Schritt haben sie meiner Meinung nach vom ersten zum zweiten Album getan – und es war ein großer Rückschritt. Das dritte Album trieb es dann auf die Spitze, danach haben sie sich zum Glück wieder etwas freigeschwommen. Und Mylo Xyloto ist dann sogar wirklich ihr bisher bestes Album geworden, weil sie sich endlich ganz der modernen Popmusik hingegeben haben.
Die langweiligen und schrecklich rockistischen Editors haben damit natürlich so gar nichts zu tun.
Seh ich natürlich komplett anders. Ich sehe in den ersten drei Coldplay-Alben eine stetige (positive) Entwicklung, die ich auch in ihrer Richtung als nicht wirklich überraschend betrachte. Auch „Viva La Vida“ erachte ich, nach damals anfänglichen Schwierigkeiten, mittlerweile als sehr gutes Album und warum sollte ich einer Band den Vorwurf machen, sich aus dem steigenden Fundus ihrer produktionstechnischen Möglichkeiten zu bedienen. Dass das auch in die Hose gehen kann, ist klar. Ist mir in den meisten Fällen jedoch immer noch lieber, als ständig das gleiche Album heraus zu bringen.
Lediglich hier
nail75Ne, sorry, Mylo Xyloto taugt nix (**). Viva la vida war aber ganz in Ordnung (***1/2), abgesehen von den oben beschriebenen Produktionsfehlern.
würde ich mich zum Teil anschließen (allerdings mit ***). Das in der Coldplay Diskographie für mich mit Abstand schwächste Album, was aber vor allen an 2 sehr individuellen Punkten liegt. Zum Einen kann ich unglaublich wenig mit Refrains anfangen, die zum Großteil aus uhuhuhs und ahahahs bestehen und zum Zweiten klingt dieses Album für mich irgendwie nach Danger Mouse (ich weiß, dass andere Produzenten ihre Hände im Spiel hatten), und ich habe noch keine Danger Mouse Produktion gefunden, die mir wirklich zusagt.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!