Re: Guns N‘ Roses – Chinese Democracy

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bullitt

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mischIch finde den Song an sich gar nicht schlecht, doch im Vergleich mit den anderen Songs fällt er doch ein wenig ab. Das habe ich in der Wertung berücksichtigt. Hätte ich alleine mein Herz entscheiden lassen, wäre jeder Song nicht unter 5 Sternen weggekommen und das wollte ich euch dann doch nicht zumuten. :lol:

Finde ja, da passt alles. Im Gegensatz zu Better oder There Was a Time ist hier der Chorus der Höhepunkt des Songs, insgesamt her eigentlich eine recht konservative Anordnung von Strophe, Chorus, Bridge und Solo. Meine Begeisterung von August kann ich jedenfalls noch uneingeschränkt nachvollziehen.

BullittZehn mal am Stück Chicken Dinner (Shackler’s Revenge?) gehört. Haut mich um. Was zur Hölle ist das?? Zunächst einmal vermutlich ein fieser Schlag in die Magengrube aller konservativer Fans, die sich trotz der vergangenen 15 Jahre auf einen nahtlosen Übergang von den Illusions zu Chinese Democracy gefreut haben. Mit den frühen Guns N´Roses hat das musikalisch nichts mehr zu tun und dennoch hört man anhand Axls Stimme natürlich sofort mit wem man es zu tun hat. Und diese so prägnante Stimme gibt’s in all ihren irren Variationen. Schon die erste Strophe beginnt mit einer doppelten Gesangsspur, bestehend aus Axls typisch nöliger Gesangsstimme und seiner tiefen monotonen „It´s so easy“-Variatne: „I’ve got a funny feeling there’s something wrong today“. Ja, so fühlt man sich beim ersten Hördurchgang. Dann die treibende Bridge: „Don’t ever try to tell me how much you care for me; Don’t ever try to tell me how you were there for me“. Großes kündigt sich an. In einem unverschämt poppigen Chorus, der im besten Sinne völlig überladen wirkt und den Billy Corgan nicht besser hätte inszenieren können, scheint Axls Gesang dann in tausend Ableger zu zerspringen. Seine Stimmen umgarnen sich und die Melodie wird wie durch einen Propeller in die Höhe getrieben: „I don’t believe there’s a reason (I don’t believe you)“. Nach Bucketheads wahnwitzigem Solo dann noch mal eine Wendung und ein finaler Chorus. Abgeschmackter Hardrock geht anders. Während Slash & Co seit Jahren auf ausgelatschten Pfaden wandeln bewegt sich ihr ehemaliger Frontmann in völlig anderen Sphären und zum ersten Mal kann man sich darüber wirklich freuen. Das Gros des tapfer wartenden Häufleins verbliebener Alt-Fans wird er damit sicherlich auch noch vergraulen. Macht aber nichts, diese Nummer funktioniert schon mal fantastisch und lässt tatsächlich endlich so etwas wie Vorfreude auf das Album aufkeimen.

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