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j.w.G’n’R war ja damals in etwa so als würden heute Pete Doherty, Amy Whinehouse, Britney Spears und sagen wir Liam Gallagher zusammen in einer Band sein. Das war ja nicht nur ein wilder, durchgeknallter Rockstar, but a bunch of ‚em. Da liefen damals tatsächlich Wetten, wer wohl als erste sterben würde, ob Adler das Jahr überlebt und so weiter. Die haben einfach an beiden Seiten der Kerze gebrannt und das war nach all den hochglanzpolierten, weichgespülten 80s-Rockstars einfach sehr spannend und aufregend. Und bestimmt so wichtig wie die Musik. Und das transportiert der Bandnahme einfach überhaupt nicht mehr. Freut mich aber natürlich, dass alle noch am Leben sind, wobei wie’s Adler wirklich geht…
Das ist natürlich alles richtig. Diesen „The Most Dangerous Band In The World“-Status hätte die Band aber heute natürlich auch in alter Besetzung nicht mehr. Genau genommen war der nach 1991 ja schon aufgebraucht. Nevermind war die neue Zäsur und Nirvana der neue Unterschied. GNR wurden fortan einfach nur als die Krönung der besagten LA-Glam-Metal-Szene wahrgenommen, nicht mehr als deren Revolutionäre.
Dass ein Axl Rose anno 2008 nicht mehr die Impulse setzten kann wie 1986, ist wohl klar. Erwartet sicher auch niemand. Über den Namen kann man natürlich diskutieren. Zumindest findet das Kapitel GNR im Vergleich zu sämtlichen anderen Größen dieser Zeit so eine sehr interessante und innovative Fortsetzung. Es wird ein Album erscheinen, was mit den Vorgängern relativ wenig zu tun hat. Chinese Democracy geht nicht auf Nummer sicher und bedient nicht routiniert die Altkundschaft, wie das Neuerscheinungen vergleichbarer Bands in solchen Positionen sonst üblicherweise tun. Das finde ich soweit schon einmal bemerkenswert und auch als Fan der beinahe ersten Stunde spannend. Zumindest spannender, als einen Aufguss von früher, den ich allerdings auch dankend angenommen habe. Dann allerdings primär aus nostalgischen Gründen.
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