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Zu Andrew Hill kann ich ein wenig beitragen. „Point of departure“ ist meines Erachtens schon die Speerspitze seines Schaffens, was wohl an der gelungenen Auswahl an Sidemen liegt. Darüber hinaus klingt „Judgement“ von der Besetzung her sehr gelungen, die habe ich aber noch nicht gehört.
Etwas kammermusikalischer ist dabei „Smokestack“ indem sich Hill in einem quasi-Trio versucht, zu dem er zwei Bassisten verwendet (Eddie Khan; Richard Davis). Insgesamt hört sich das ganze sehr spannend an, da durch die zwei Bässe ganz andere Klangfacetten im Hintergrund wirken. Meines Erachtens ist man jedoch dazu geneigt, dadurch mehr zu erwarten und wird letztlich enttäuscht, da das Ganze oft einem Geplänkel gleicht.
Weiterhin kann ich das just in diesem Jahr erschienene „Time Lines“ sehr empfehlen (auch Blue Note), bei dem unter anderem Charles Tolliver mitwirkt, oder „Shades“ von 1993, zusammen mit Clifford Jordan.
Zu Hutcherson kann man sagen, dass „Dialogue“ sein Meisterwerk, alleine schon wegen „Catta“ ist, aber empfehlenswert ist eindeutig auch „Components“, die von der klar aufgeteilten Vielschichtigkeit lebt. Auf der einen Seite sehr modaler, im HardBop verorteter Jazz mit Hutcherson-Kompositionen, auf der anderen Seite freie Ausgelassenheit durch Stücke von Joe Chambers. Unschlagbar ist auch hier wieder die Kombination von Hubbard und Spaulding.
Von der eher ruhigeren Sachen lässt sich in jedem Fall „Happenings“ empfehlen, gefolgt von „Spiral“. Alle anderen früheren Einspielungen sind in meinen Augen auch empfehlenswert, aber nichts so markant oder expressionistsch, wie die vorgenannten.
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III