Startseite › Foren › Fave Raves: Die definitiven Listen › Die besten Alben › Album des Tages › Re: Album des Tages
Aaaalso, eigentlich wäre mein Album des Tages natürlich Hannes Neueste, aber weil das ja irgendwie langweilig ist und jeder irgendwann die Augen verdreht ob der ewigen Monotonie, ist’s heute:
Machine Translations – Happy (2002)
Ein Album mit dem vielleicht langweiligsten Cover-Artwork (man mag das Wort schon gar nicht in den Mund nehmen), das ich kenne. Vielleicht liegt es ja daran, daß diese ansonsten tolle australische Indie-Band nie den Sprung geschafft hat zu einem Vertrieb in unseren Breiten. An den Songs kann es jedenfalls nicht liegen, denn die sind sehr hübsch. Machine Translations waren ursprünglich eigentlich J.(Greg) Walker in Personalunion, der die Songs geschrieben, den Großteil der Instrumente eingespielt und gesungen hat. Dazugeholt hat er sich ein paar Gäste, um dann die Songs daheim aufzunehmen. Für die Live-Auftritte hat sich dann allmählich eine feste Band herausgebildet.
„Happy“ ist ein Album, das sicherlich seine Schwächen hat. Diese liegen in den an Radiohead erinnernden Soundstücken mit rückwärts eingespielten Vocals und sonstigen Soundspielereien, die nicht besonders originell sind und den Fluß des Albums eher stören. Aber wenn Walker sich auf seine Fähigkeit, kleine eingängige Songperlen zu schreiben beschränkt, dann ist das Album ganz vorzüglich. Es ist schwierig, Songs der Band im Netz zu finden. Sie hat noch nicht mal eine MySpace-Seite. Hier kann man sich den auf „Happy“ enthaltenen Song „She Wears A Mask“ anhören, der in Australien einigermaßen erfolgreich war. Und zwei animierte Videos kann man sich auf der Webpage herunterladen. („Amnesia“ ist ebenfalls auf Happy und ein sehr schöner Song, bei dem sich der Soundbastler Walker von seiner besten Seite zeigt. „Not my Fall“ findet sich auf dem 2004er Album Venus Fly Trap.)
Wenn ich die Musik von Machine Translations beschreiben sollte, dann würde ich sie als charmanten Indie mit deutlichen Folkwurzeln und einem Hang zu kleinen Klangtüfteleien bezeichnen. Aber wie immer ist es gerade das sympathisch Unspektakuläre, das sich einer genaueren Beschreibung entzieht.