Re: ANTHRAX – the mosh-kings!

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whole-lotta-pete

Registriert seit: 19.05.2003

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Leider ist der Thread hier irgendwann 2005 eingeschlafen. Da ich aber gerade eine Thrash-Wiedergeburt durchlaufe und andauernd Megadeth und ANTHRAX höre, will ich das mal wieder hochholen.

Anthrax waren Pioniere, als es noch den Begriff „Speed Metal“ gab, und in Sachen Crossover (oder damals „Rap Metal“) waren sie ebenfalls an vorderster Front. Ihre Hardcore Anleihen sind ebenfalls großflächig, was sie zu einer der vielseitigsten Speerspitzen des ernstzunehmenden 80er/Anfang 90er Metals machte – und das, wo sie sich zum Glück doch eigentlich trotz guter Texte mit reflektierten Themen nie allzu ernst nahmen.

Bereits 1981 in New York gegründet, reichte es erst 1984 zum Debütalbum „Fistful of Metal“. Wie hier bereits diskutiert, fristet die Scheibe eher ein Schattendasein, wird jedoch gern in den Listen der schlechtesten Albumcover aller Zeiten geführt. Ian, Lilker und Benante waren auch bei S.O.D., einer Mischung aus HC und Satire. Lilker hatte auch noch Nuclear Assault am Start. 1985 gab es ein neues Line-Up (mit Belladonna), und daraus entstand die „Armed and Dangerous“ EP.

In Europa wurden sie richtig bekannt durch den Support Job bei Metallica´s „Damage Inc.“ Tour. Schließlich etablierten sie sich mit „Among the living“ und Singles wie „I am the law“ und „Indians“ schafften es bis in die UK Charts.

„Persistence of time“ war ein gutes, eher dunkel und sozialkritisch gestimmtes Album 1990. Gleich auf meinem ersten großen Konzert konnte ich sie auf dieser Tour live sehen, als Support von Iron Maiden! Großartig. Ich sehe die riesige Uhr mit den Knochen heute noch vor mir auf der Bühne. Übrigens war mein nächstes Live-Erlebnis mit Anthrax wesentlich später, nämlich beim With Full Force 2005, besagte Reunion. Die Pudelfrisur von Belladonna war nicht das einzige Highlight, hat mir insgesamt gut gefallen (es gibt hier im Forum auch einen Bericht von mir zum Festival).

Ironie: Die eigentlich als B-Seiten-Compilation gedachte „Attack of the Killer-Bs“ war eins ihrer populärsten Alben, vielleicht weil darauf ihre Cooperation mit Public Enemy in Form des hervorragenden „Bring the Noise“ zu finden war. Den Song gibt es auch noch in einer reinen Public Enemy Version. Mit dieser Zusammenarbeit folgten sie den Crossover Spuren von Aerosmith/Run DMC und legten den Grundstein für weitere ähnliche Projekte (und wohl für den ganzen Hip Hop Einschlag im Nu-Metal-Bereich, nicht gerade mein Ding).

Der Song „Madhouse“ kam vor einiger Zeit zu neuen Ehren, als dieser auf dem Soundtrack zu dem weltweit erfolgreichen Spiel „GTA Vice City“ als klassischer 80er Metal-Track einen gameinternen Radiosender schmücken durfte. Meine persönlichen Favoriten sind das schnelle „A.I.R“ (hörte ich schon vor Ewigkeiten auf einem Uralt-Metal-Hammer-2LP-Sampler täglich nach der Schule…), natürlich auch die klasse Covernummer „Antisocial“, die ich auch immer wieder auflege, dann „Bring the noise“, „Indians“, „Got the time“ und „Efilnikufesin (N.F.L).

Nachdem ich wie gesagt in den letzten Tagen dauernd so Zeug höre, bekommen alle bei meinen nächsten Metal-DJ-Jobs mal wieder gehörig Anthrax um die Ohren gehauen. Eine Band, die ihren Zenith überschritten hat, deren Back-Katalog aber absolute Granaten bereithält!

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