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Ich wollte zu Beginn der 80-er zu einem Abdullah Ibrahim Piano-Solo-Konzert gehen. Dort angekommen las ich einen handgeschriebenen Zettel an der Tür: ‚Der Künstler tritt nicht auf. Die Sterne stehen schlecht.‘ Was immer das heissen mochte…
Ich habe zu der Zeit aus dem Rundfunk mitgeschnittene Aufnahmen von Dollar Brand und Johnny Dyani (Piano & Kontrabaß) gehört. Das war im meditativ-minimalistischen Stil gehalten.
Punktuell dann auch ‚African Market Place‘ mit dem alltime-Ohrwurm ‚african market‘ (poppiger und roots-mäßig).
Später noch ‚South African Sunshine‘ (piano-solo) mit einigen anti-Apartheid-songs drauf („hit and run – freedom comes through the battle of a gun…“).
Etwas sperrig sind die Bigband-Arrangements auf ‚Mantra Mode‘.
Der immer noch bei 2001 erhältliche sampler ‚Good news from Africa‘ (eingangs von @janpp erwähnt) gibt einen brauchbaren Überblick zu einigen bei ‚Enja‘ verlegten Scheiben mit Angaben zu den jeweiligen Besetzungen.
Vielleicht ist die Einordnung seiner Produktionen in die Jazz-Sparte genauso wenig zureichend wie Dylan als Folk-/Protestsänger zu bezeichnen oder Taj Mahal als Blues-Interpreten…
Die Vielschichtigkeit/das Grenzgängertum bei Abdullah Ibrahim war für mich immer ausschlaggebend, zu verfolgen, was er so treibt. Letztlich hat er ganz wunderbare Melodien in die Welt gesetzt.
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Nun gründe nicht gleich ein Wrack-Museum, wenn Dir ein Hoffnungs-Schiffchen sinkt!