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Holger Schmidtdas kann ich nicht einfach glauben; mein intensives 40+ Jahren Hören hat mich erzogen … für ELO (auch für ihre beste Phase, also mit Roy Wood !) habe ich kaum etwas übrig; ein mehr oder weniger guter POP (und, wenn wirklich guter POP hören will – dann Pet Shop Boys !), mehr auch nicht !
Aber, für mich okay; jedem das Seine !
Hier erkenne ich eindeutig einen Popbegriff, der Pop als minderwertige Erscheinungsform zum Rock begreift. Wenn Jeff Lynne sich als Popkünstler bezeichnet, dann ist das sicher eine andere Begriffsdefinition. ELO waren von jeher ein Projekt, bei dem es um Melodien und Arrangements im kompakten Songformat ging (mit wenigen Ausnahmen). Das hat aber nichts mit fehlender Ambition zu tun, im Gegenteil, alle Stücke von ELO zeichnen sich durch einen hohen musikalischen Ehrgeiz aus. Es geht nicht darum, Virtuosität zur Schau zu stellen, sondern den bestmöglichen Song zu kreieren. Und das ist große Kunst. Genauso wie man etwas Anspruchsvolles schaffen kann, indem man vertrackte Rhythmen oder virtuose Instrumentenpassagen oder Longtracks aufführt, kann man auch in kurzen Songs Ambition verwirklichen, zum Beispiel durch das IndieTiefegehen (Multitracking), Produktionskniffe, ausgetüftelte Studiotricks, Akkordspielererien usw.
PS: Der Pop der Pet-Shop Boys ist aus meiner Sicht weitaus weniger kunstvoll als der von ELO, aber das ist nur meine persönliche Meinung.
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