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MitchRyderaus Ton Steine Scherben – Warum geht es mir so dreckig?
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Fünf Uhr Feierabend, zum Bus rennen
Nabend Alter, nabend Alte, Abendessen
In die nächste Kneipe gehen, Bier trinken
Ich möchte so besoffen sein, dass ich alles
nicht mehr seh
Ich möchte so besoffen sein, dass ich alles
nicht mehr seh
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Oh, denke nicht, ich wüßte nicht, was Du mit einem genau solchen Beispiel bezwecken willst. Oben genannten Text kann „man“ sehr wohl auch für gut heißen. Unverblümt, direkt, in die Fresse, abgerackert… so geht das Leben wahrer und hart arbeitender Menschen. Leute, die vernünftige Dinge tun…
und bei Bukowski steht die Wahrheit, diese Nummer.
Worin also soll der Sinn Blumfeld´scher, sich in Schnörkeln gefallender Lyrik liegen? Dann muß ich auch fragen: Wozu überhaupt Geistesbildung? Elitenmusik für von klein auf verhätschelte Bildungsbürgerkinder? Das kann zu einer Endlosdiskussion führen, daher danke ich im voraus, daß Du es unter „Geschmackssache“ ablegst. Reiser sagt Dinge, die viele aus ihrem Alltag kennen. Distelmeyer erzeugt in seinen Liedern utopische Bilder und denkt die Geschichte dabei mit (auch die der deutschen Lyrik, von der Romantik ausgehend). Es läuft sicher auf den Begriff „Bildungsgrad“ hinaus, machen wir uns doch nichts vor. Wie glücklich wer ist, hat auch mit seiner eigenen Geisteshaltung zu tun, egal ob er Arbeiterklasse ist oder Oberschicht. Sich immer wieder oben genannten Text reinzuhämmern, läßt einen sicher nicht auf grüne Zweige kommen… vielleicht aber irgendwann auf den Tisch hauen. Die anschließenden Entscheidungen seien mal dahingestellt.
Mir persönlich steckt viel zu wenig Kunstfertigkeit in solchen Zeilen, aber darüber ließe sich schon wieder streiten…
Daher nochmals danke: Geschmackssache.
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I will hold the tea bag.