Re: Adam Green – Gemstones

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djrso
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Am auffälligsten an „Gemstones“ ist, dass jene Streicher-Arrangements, die das Album „Friends Of Mine“ noch dominierten, hier komplett fehlen. Green´s Songs wirken dadurch viel roher und direkter als auf dem Vorgänger-Album. Geschadet hat es den Stücken indes nicht. Sprünge und Brüche, die einige Stücke aufweisen, verunsichern den Hörer zunächst einmal, wirken aber nach intensiverer Beschäftigung mit der Platte schließlich doch passend und schlüssig. Von der Grundstimmung her fühlt man sich gleich in eine Art Zirkuskuppel versetzt, in der Green als Direktor singend „Menschen, Tiere, Sensationen“, verkörpert durch seine Songs, präsentiert. Textlich hangelt sich der Sänger dabei durch allerlei Merkwürdigkeiten und Pikanterien, seine sonore Stimme mit dem angenehmen Timbre macht das Ganze allerdings sehr viel „seriöser“, sodass es kein Wunder wäre, fände der sympathische, wenn auch etwas verschrobene, Green zusätzlich ein paar Fans in der Gruppe der potentiellen Schwiegermütter, die die Inhalte nicht unbedingt verstehen.
Nach einer guten halben Stunde und 15 Songs ist die Vorstellung dann beendet. Kurz und knapp versteht die Platte mit interessanten Stil- und Tempowechseln zu gefallen. Sie stellt in der Gesamtheit ein buntes, dabei aber gut durchhörbares Sammelsurium von Kuriositäten dar und enthält die Highlights : „Gemstones“, „Crackhouse Blues“, „Before My Bedtime“, „Carolina“, „Emily“ und „Choke On A Cock“.

Gesamtwertung : *** ½

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Doe maar gewoon... dan doe je al gek genoeg!