Re: rap is still an art

#2459919  | PERMALINK

flatted-fifth
Moderator

Registriert seit: 02.09.2003

Beiträge: 6,027

So, hier meine Eindrücke Deines Tapes. Ich habe mir ein wenig Zeit gelassen mit dem Hören, um nicht irgendeine Schnellschuss-Meinung zu platzieren, die ich hinterher möglicherweise revidieren müsste…

A:
cLOUDDEAD – apt.a pt.3 (apt.A EP) 2000 – 2:00
Klingt irgendwie nach einer LoFi-Version von Bone Thugs-N-Harmony. Schöner Einstieg!

Sage Francis – Narcissist (The Makeshift Patriot EP) 2002 – 3:07
Nicht ganz mein Fall der Gute, ist mir ein wenig zu trocken.

Void – Suffer Great Nation (Suffer Great Nation EP) 2002 – 3:53
Auch dieser Track entspricht nicht ganz meinen Geschmack.

Danger Mouse & Sage Francis – Garden Gnomes (Lexoleum Sample 3) 2003 – 2:26
Da benötigt Sage Francis erst ein wenig Hilfe von Danger Mouse, um auf Touren zu kommen. Hier gefällt er mir schon um einiges besser.

Genius/GZA – Duel Of The Iron Mic (Liquid Swords 1995) – 4:00
Ich habe oft Probleme mit Rap aus der Mitte der 90er. Der zu der Zeit (das waren jetzt auch genug „ders“…) sehr minimalistische DJ-Stil mag Schuld daran sein…

Del The Funkyhomosapien – Threats For The Kiddies (No Need For Alarm) 1994 – 3:45
Ähnlich geht es mir auch hier, wobei mich die charismatische Stimme von Teren Delvon Jones immer wieder aufhorchen lässt.

Roots Manuva – Witness (1Hope) (Run Come Save Me) 2001 – 3:48
Durch dieses Tape habe ich ihn wiederentdeckt und bin schlicht weg begeistert. Kannte bisher nur einzelne Tracks von/mit ihm (darunter sei sein Feature für das Cinematic Orchestra an erster Stelle zu nennen). Hab mir sein neues Album besorgt, und auch dieses gefällt (mehr dazu demnächst an anderer Stelle). Ich denke, ich sollte RM dringend komplett erforschen.

Exodus 77 – 59 Seconds (Just Time EP) 2001 – 4:19
So langsam kommen wir in eine Region, die mir richtig Spaß macht. Nicht ganz so Dancehall-lastig wie Roots Manuva, aber dafür ein schönes Vocal-Sample ziemlich zum Ende des Tracks.

DarkLeaf – Eclectic Storm (DJ Design Remix) (Eclectic Strom 12”) 2001 – 3:47
Und wieder ein Track für das Cruisen an der Strandpromende. Sehr lässig!

Quannum – I Changed My Mind (I Changed My Mind 12”) 1999 – 3:39
Wo eben noch der Funk angedeutet war, so ist er hier nun endgültig da. Ein wirklich sehr schöner Track!

Quasimoto – Boom Music (Come On Feet 12”) 2000 – 2:28
Dieser Track dagegen fällt bei mir wieder ein wenig ab. Er ist mir ein wenig zu eintönig.

Tha 4orce – The Beat Generation (Mind The Gap Anthems EP) 2002 – 4:39
Auch hier ist nicht viel los, den Beat-Box-Rythmus im Hintergrund finde ich noch ganz interessant.

Piakhan & BJ – Magnet School (Queen City 12”) 2002 – 2:43
Der Flow hier lässt dagegen wieder meinen Kopf bewegen. Ist das zum Schluss eigentlich ein Lauryn Hill-Sample?

B:
Cyne – 400 Years Revisited (Due Progress EP) 2003 – 2:42
Und wieder Kopfnicken – das ist bei mir immer ein gutes Zeichen…

Saul Williams – Purple Pigeons (Penny For A Thought 12”) 2000 – 5:30
Der Sprechgesang ist nicht so ganz meins, aber das schöne Bläser(?)-Sample zusammen mit den Breakbeats gefällt. Das Gitarrensample im Mittelteil dagegen finde ich persönlich etwas (ver)störend.

Material feat. Kool Keith & Kut Masta Kurt – Conspiracies (Rap Is Still An Art EP) 1999 – 3:58
Hier fällt mir irgendwie nicht viel ein. Der Track gefällt, ist aber nicht sonderlich spektakulär.

Old World Disorder feat. Eminem – 3hree6ix5ive (DJ Spinna: The Beat Suite) 2000 – 4:32
Wurde da alte Filmmusik gesampelt? Klingt auf jeden Fall sehr interessant. Und Eminem? Würde es nicht oben stehen, wäre ich nicht unbedingt sofort darauf gekommen…

DJ Cam feat. Afu Ra – Voodoo Child (DJ Premier Remix) (Soulshine) 2002 – 3:37
Supertrack! Wohl meine Nummer eins auf Deinem Tape. Ich mag solche Scratch-Einlagen…

Piakhan & BJ – Queen City (Queen City 12”) 2002 – 2:15
Auch sehr schön. Die Stimmung erinnert mich sehr stark an „Das einzige Prinzip“ von Thomas D…

The Pharcyde – Runnin’ (Jay Dee Remix) (Runnin’ 12”) 1995 – 4:44
Mir sind The Pharcyde bisher nur in Kollaboration mit Rae & Christian sowie „Standalone“ von einem Four Music-Sampler ein Begriff. Dort gefallen sie mir allerdings wesentlich besser, hier wirken sie nicht so frisch. Wobei der Track trotzdem kein schlechter ist.

Quasimoto – Basic Instinct (Basic Instinct 12”) 2000 – 2:36
Mit Quasimoto werde ich glaub ich nicht mehr warm, wobei dieser Track mir schon besser gefällt als der von A-Seite.

Count Bass D – Make A Buck (cut for an outro) (Dwight Spitz) 2002 – 0:16

Bonus:
DPZ – Sellin‘ Dope (Turn Of The Radio) 2002 – 3:24
Little Brother – Speed (The Listening) 2002 – 4:01
Roots Manuva feat. Chali 2na – Join The Dots (Join The Dots 12”) 2001 – 3:56
Mr. Live – The Good Life (Heavy Loungin EP Pt. 3) 2000 – 2:40
Sorry, zu Deinen Bonus-Tracks kann ich leider nichts mehr schreiben. Hatte Dein 90er-Tape auf eine 80er-MD überspielt und diese dann für die Rezension zu Grunde gelegt… :o

Gesamteindruck:
Für mich war das Hören des Tapes weitestgehend Entdeckung von Neuland. Wer weiß, vielleicht stehe ich ja demnächst inspiriert durch Dein Tape bei Groove Attack und erwerbe ein paar der hier vorgestellten Acts (der Plattenspielerkauf vorher vorausgesetzt…).
Am stärksten fand ich Dein Tape in der Mitte der A-Seite, einzeln betrachtet waren für mich Roots Manuva, DJ Cam feat. Afu Ra und Piakhan & BJ ganz groß. Die für mich eher schwachen Tracks haben gemeinsam, dass sie nicht über genügend Soul/Funk (im HipHop-Sinn) verfügen, um mich zu überzeugen. So, genug geschrieben. Zum Schluß bleibt zu sagen: Daumen nach oben für Dein Mixtape and rap is still an art…

--

You can't fool the flat man!