Re: Otis´ 7" Faves

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This charming man

Registriert seit: 04.05.2003

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Exquisite Runde, Otis, besonders bezüglich Deiner Begleittexte. Eine Ergänzung zu Johnny Otis: er brauchte seine schwarzweiße Herkunft anfangs nicht zu verleugnen, weil er als „Weißer“ in der schwarzen Nachbarschaft gewiß keinen Vorteil gehabt hätte. Interessant, daß er dann aber in den R & B-Wirren der Fifties vollends zum Farbigen mutierte, weil etliche Clubs auf den „Echtheitsbonus“ bestanden. So wurde er (’55 oder ’56) zum Black Entertainer Of The Year gewählt und war mächtig stolz darauf. Inzwischen ist er quasi eingemeindet und wird heute etwa vom Institute For African-American Studies „dazugerechnet“, die griechische Herkunft väterlicherseits „kleinrechnend“. Eine jahrzehntelange Charade vor dem Hintergrund wechselnder sozialer Bezüge und Bedingungen im US-Musicbiz. Eddie Cochran, der sich als Teenager von Otis-Shows beeindrucken ließ, zählte ihn später in Interviews neben Wynonie Harris zu seinen „schwarzen Vorbildern“. Otis, der so weit ich weiß noch lebt (pushing the big 90), hat das sicher befriedigt zur Kenntnis genommen. Unabhängig von der Konstellation der Gene war seine Musik nie etwas anderes als schwarz. Im Gegensatz zu Sam Cooke, aber das ist wieder eine andere Geschichte…

Mein Ranking:
1. Cooke * * * * 1/2
2. Price * * * * 1/2
3. Otis * * * *
4. Harrison * * * *
5. Coasters * * * *
6. D & D * * * 1/2

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